Entspannungsverfahren – an Beispielen erklärt

Entspannungsverfahren – ein Überblick

Entspannungsverfahren wie Progressive Muskelentspannung, Autogenes Training oder Biofeedback sind für fast jeden geeignet. Die meisten kann man schnell erlernen und dann selbständig durchführen. Hier eine übersicht über die wichtigsten Techniken.

Gerlinde BarettonIn der Reihe „Kurz erklärt“ erläutere ich Themen und Begriffe aus dem Bereich der Psychologie. Denn manchmal möchte man einen ersten schnellen Überblick gewinnen. Wer tiefer eintauchen möchte, dem empfehle ich am Ende des Beitrags interssante Bücher und wichtige Links im Internet

 

Auf einen Blick:

  • Was gibt es für Entspannungstechniken?
  • Wie wirken Entspannungstechniken?
  • Wie geht progressive Muskelentspannung?
  • Was ist das Prinzip des autogenen Trainings?
  • Was versteht man unter Biofeedback
  • Ist moderne Hypnose auch eine Entspannungstechnik?
  • Kann man Entspannungsverfahren kombinieren?

Worum geht es bei Entspannungsverfahren?

Entspannung ist ein körperlicher, aber auch geistiger Zustand, der in stressigen Phasen den Menschen zur Beruhigung führen soll. Daher sind Entspannungsverfahren ein wichtiger Bestandteil in der Behandlung psychischer Erkrankungen. Diese Verfahren werden eingesetzt, um gesundheitlichen Problemen wie innerer Unruhe, Kopfschmerzen, Rückenbeschwerden, Ängste und Konzentrationsschwächen zu beheben. Das Ziel aller Entspannungsverfahren ist die sogenannte „Entspannungsreaktion“. Diese äußert sich auf neuronaler Ebene in einer Aktivierung des „>Parasympathikus“ und einer Schwächung des „>Sympathikus“. Dazu gleich mehr …

 

Was gibt es für Entspannungstechniken?

Die am häufigsten praktizierten Entspannungstechniken sind:

  • Die progressive Muskelentspannung
  • Das autogene Training
  • Biofeedback
  • Moderne Hypnose

Daneben werden auch Yoga, Tai-Chi, Qigong, die Atemtherapie aber auch das einfache Wandern in der Natur zu Entspannungstechniken gezählt. Zu beachten ist: Es gibt keine besseren oder schlechteren Methoden. Wichtig für körperliche und geistige Entspannung ist letztendlich das persönliche Erleben von Gelassenheit, Zufriedenheit und Wohlbefinden.

Wie wirken Entspannungstechniken?

Und nun noch einmal zum Parasympathikus und Sympathikus. Beide sind Teil des vegetativen Nervensystems. Sie sind funktionell gesehen meist Gegenspieler: Während der Sympathikus den Organismus auf eine Aktivitätssteigerung einstellt, überwiegt der Parasympathikus in Ruhe- und Regenerationsphasen. Letzterer dient somit der Erholung und dem Aufbau von Energiereserven im Körper.

Für den Körper bedeutet das im Einzelnen: Erst einmal nimmt der Muskeltonus ab. Weiterhin mindern sich die Reflexe. Das Herz schlägt daraufhin langsamer – und in den Arterien sinkt der Blutdruck. Entspannte Menschen verbrauchen deutlich weniger Sauerstoff. Diese körperlichen Reaktionen haben großen Einfluss auf die Psyche. Die entspannt sich. In der Folge können wir uns besser konzentrieren. Wir werden gelassener und fühlen uns insgesamt wohler.

Wie geht progressive Muskelentspannung?

Kommen wir nun zur einer häufig angewendeten Methode, der progressiven Muskelentspannung nach Jakobsen. Wie funktioniert diese eigentlich?

Bei diesem Entspannungsverfahren macht man sich den Effekt zunutze, dass die Entspannung von Muskelgruppe zu Muskelgruppe übertragen wird. Daraufhin folgen immer weitere Entspannungsprozesse im gesamten Körper. Auf diese Weise sinkt etwa der Blutdruck. Der Puls und die Darmtätigkeit werden reduziert. Auch die Atmung wird ruhiger. Auf diese Weise soll eine Beruhigung von Körper und Geist hergeführt werden – weiterhin eine verbesserte Selbstwahrnehmung.

In der Regeln kann die Progressive Muskelrelaxation zwei bis sechs Kurseinheiten erlernt werden. Man ist dann in der Lage, eine vollständige Körperentspannung innerhalb von 30 bis 45 Minuten zu erreichen.

Was ist das Prinzip des autogenen Trainings?

Wörtlich übersetzt heißt autogenes Training „aus dem Selbst entstehendes Üben.“ Und das ist auch das Grundprinzip. Das Autogene Training ist eine Entspannungsmethode, die auf Autosuggestion – also Selbsteinfluss – basiert. Was bedeutet das? Durch das wiederholte Vorreden von Gedankenformeln wird der Körper und die Psyche beeinflusst – und zwar so, dass ein wirksamer Entspannungszustand entsteht. Stressformen, wie z. B. Einschlafstörungen, können so direkt vermindert werden. Was viele nicht wissen: Autogenes Training wurde aus der Hypnose entwickelt.

Autogenes Training setzt „formelhafte Worte und Sätze ein, die an das vegetative Nervensystem „andocken“ sollen. Auf diese Weise lassen sich viele automatisiert ablaufende Körperfunktionen wie Herzschlag, Hormonausschüttung und Verdauung willentlich beeinflussen. Ziel ist es, eine Ausgewogenheit zwischen Anspannung und Entspannung zu erreichen.

Was versteht man unter Biofeedback?

Das Biofeedback ist eine Entspannungsmethode zur Behandlung von psychischen und körperlichen Beschwerden. Dabei soll gelernt werden, unbewusst ablaufende Prozesse im eigenen Körper gezielt wahrzunehmen und zu beeinflussen. Dies kann sich zum Beispiel auf die Herzrate, den Blutdruck, die Schweißdrüsenaktivität oder sogar auf Hirnströme beziehen.

Wie funktioniert das? Da es ein spezielles „Biofeedbackgerät“ nicht gibt, werden verschiedene Techniken zur Wahrnehmung von Körperprozessen eingesetzt. Dies hängt im Einzelfall von den

individuellen Beschwerden ab. Inder Regel werden Sensoren am Körper angebracht. Diese messen zum Beispiel die Muskelspannung. Die Sensoren sind über Kabel an einen Computer angeschlossen. Man erhält nun auf dem Bildschirm Informationen über die gemessenen Werte und kann dadurch die körpereigenen Abläufe nachvollziehen. Ziel ist es, diese zu beeinflussen.

Ist moderne Hypnose eine Entspannungstechnik?

Hypnose in der Psychotherapie – ist das nicht etwas sehr weit hergeholt? Funktioniert das überhaupt bei jedem? Kann man damit auch etwas falsch machen? Das sind sicherlich einige der typischen Fragen, die sich Menschen auf der Suche nach Entspannung oft gestellt haben.

Als Gegenstücke zur klassischen Hypnose wird die moderne Hypnose ach als die „aufdeckende“ bezeichnet. Was heißt das? Entsteht eine Störung zum Beispiel aufgrund prägender Negativ-Erlebnisse aus der Vergangenheit, ist es oftmals sinnvoll, diese Erlebnisse in Trance anzurufen, zu bearbeiten und dann aufzulösen.

Geht man bei einer Behandlung nur auf die Symptome ein und vernachlässigt die auslösenden Faktoren (wie in der klassischen, zudeckenden Hypnose), besteht das Risiko, dass diese im Inneren weiterwirken. Es wird vermutet, dass die Symptome mit der Zeit erneut hervorgerufen werden oder aber im Rahmen einer Symptomverschiebung nach einem neuen Weg suchen, sich auszudrücken.

Zu dieser Form der Entspannung braucht man auf jeden Fall einen Hypnotiseur, der alle Techniken und Vorgehensweisen beherrschen sollte, um sie nach Bedarf behutsam einsetzen zu können. Ist dies gegeben, kann die Entspannung sehr tiefgehend sein.

Kann man Entspannungsverfahren kombinieren?

Eindeutige Antwort ist: Ja, das kann man. Aber dennoch wird jeder seine Vorlieben haben. Die einen mögen es gerne körperlich und ohne ein großes „Sinn-Gebäude“. Andere wiederum können bestens abschalten, wenn sie in spirituellen Welten wandern. Daher lautet eine zweite Antwort auf die Frage: Finden Sie heraus, welche Entspannungstyp Sie sind.

Es gibt mehr als die hier kurz erläuterten Entspannungstechniken. In der Darstellung sehen Sie sechs unterschiedliche Ansätze. Wenn Sie eher der „visuell-auditive“ Typ sind, dann wird die Meditation, das autogene Training oder Phantasiereisen das richtige für Sie sein.

Wenn Sie eher der „kinästhetische“ Typ sind und Ihre Umwelt vor allem durch Fühlen und Einfühlen erfassen, dann wird Yoga oder QiGong das richtige für Sie ein.

Als sportlicher Typ braucht Ihr Körper und Geist vielleicht eher eine Forderung. Die progressive Muskelentspannung – aber auch Wandern kann für Sie dann zur gewünschten Entspannung führen.

Buch-Tipps zum Thema Entspannungsverfahren

 

  

 

Links zum Thema Entspannungsverfahren

 

Uniklinikum Saarland: Entspannung und Entspannungsverfahren – PDF-Download

Quarks & Co – Entspannungsverfahren, wie es richtig geht

 

Eine Ehekrise meistern – Tipps um die Ehe zu retten

Eine Ehekrise plötzlich und unerwartet?

Keine Krise kommt in einer Ehe plötzlich und unerwartet. Meist ist es ein schleichender Prozess. Während Streitigkeiten immer mehr zunehmen, werden intime Momente voller Liebe und Zuneigung immer seltener. Wie kann man solche eine Ehekrise meistern? Im Folgenden einige Hintergründe und Tipps für Sie.

Gerlinde BarettonAnnähernd jede zweite langjährige Ehe gerät im Laufe vieler Jahre oder Jahrzehnte irgendwann einmal in eine Beziehungskrise. Eine Krise muss aber nicht gleich das Ende oder eine schwere Ehekrise darstellen. Manchmal braucht es nur den richtigen Impuls zur rechten Zeit, dass es einem Paar wieder gelingt, aufeinander zuzugehen und offen miteinander zu reden. Dieser Beitrag gibt Tipps und Antworten auf wichtige Fragen.

Wenn Sie Hilfe in einer der folgenden Situationen brauchen, schreiben Sie mir gerne oder rufen mich für ein kostenfreies Erstgespräch unter 0171 488 1905 an. Denn eine Entscheidung zur Trennung – aber auch das Festhalten an einer Beziehung – ist ein wichtiger Schritt in Ihrem Leben.“

Auf einen Blick:

  • Wie erkenne ich Eheprobleme?
  • Welche Anzeichen gibt es für eine schwere Ehekrise?
  • Wie lange dauert eine Krise in der Ehe?
  • Wann ist die Beziehung nicht mehr zu retten?
  • Kann eine Trennung die Ehe retten?
  • Wann weiß ich, wann meine Ehe endgültig gescheitert ist?
  • Wie kann ich meine Ehe meistern und die Probleme überwinden?
  • Kann eine Ehekrise immer wieder auftreten?

 

  • Welche Bücher gibt es zum Thema?
  • Wo finde ich weiterführende Links im Internet?

Eine Ehekrise erkennen: wichtige Anzeichen?

Verliebtheit – Hochzeit – Lebensträume – Kinder – Routine – Streit. Für nahezu 50% der Ehen führt diese Abfolge inzwischen zu einer Scheidung. Da jeder Trennung aber zahlreiche unterschätzte Probleme vorausgehen, sollten Paare frühzeitig auf wichtige Anzeichen achten. Werden diese übersehen, kann es irgendwann zu einem „point of no return“ kommen.

Schauen Sie sich die Abbildung wichtiger Anzeichen für eine Ehekrise einmal genauer an. Über wie viele der Punkte haben Sie sich schon ein- oder mehrmals Gedanken gemacht.

8 anzeichen für eine ehekrise

 

Manche Trennung oder Scheidung könnte verhindert werden, wenn diese Anzeichen nicht so lange verleugnet oder heruntergespielt würden.

 

 

  • Wenn Sie nicht mehr gemeinsam lachen

    Humor und Lachen sind das wichtigste Bindeglied einer Beziehung. Wenn man nicht mehr gemeinsam lachen kann, ist etwas sehr Wichtiges verloren gegangen. Gemeinsames Lachen ist nämlich die einfachste und ungetrübteste Freude der Welt. Aber es drückt noch mehr aus: Wir sind vertraut und sicher genug miteinander, um uns auch über den Partner und seine Macken lustig zu machen. Und wenn wir selbst Schwieriges oder Kritisches ausdrücken, ohne dass es verletzend wirkt, zeigt das viel Vertrautheit.

  • Routinen sind wichtig und toxisch zugleich

    In einer Ehe bietet Routine den Paaren in bestimmten Belangen eine gewisse Sicherheit – allerdings bringt sie auch Eintönigkeit mit sich. Wenn im Zusammenleben alles nur noch von Routinen bestimmt wird, stellen sich früher oder später Unzufriedenheit, Langeweile und vielleicht Wünsche ein, aus diesen Routinen auszubrechen. Besonders, wenn kleine Kinder da sind, sind wir gefährdet, im Trott neben unserem Partner herzulaufen. Die Kinder stehen im Vordergrund – und wir sind nur noch die „Mama“ und der „Papa“. Zu einer Beziehung gehört aber auch das „Selbst“. Je besser die Balance zwischen Routine und selbstbestimmten Leben gelingt, desto weniger wird die Routine als Entfremdung voneinander gesehen.

  • Mangelnde Nähe oder zu große Distanz

    Beziehungen entstehen über Nähe und Distanz. Und auch hier gilt: Nur im richtigen Verhältnis kann eine gute Paarbeziehung wachsen. Wichtig dabei ist die Nähe zu sich selbst. Jede Beziehung pendelt zwischen den beiden Polen. In der Literatur wird dies häufig als „Nähe- und Distanz-Pol“ beschrieben. Die Kindheit spielt dabei eine besondere Rolle. Je nachdem, wieviel Nähe wir früher selbst erfahren haben – und worüber uns die Eltern ihre Nähe gezeigt haben – entsteht bei jedem von uns ein spezifisches Gefühl von Distanz und Nähe. Und daraus abgeleitet natürlich auch ein individuelles Bedürfnis danach.

  • Wenn Schmetterlinge wieder zu Raupen werden

    Wenn auf einmal die Gefühle weniger werden oder sogar ganz weg sind, dann zweifeln Partner, ob sie die richtige Wahl getroffen haben. Aber Liebesgefühle sind keine selbstverständlichen Gefährten. Sie benötigen viel Aufmerksamkeit und Pflege, um dauerhaft lebendig zu bleiben. Am Anfang ist alles leicht. Liebevolle Gefühle scheinen sich automatisch einzustellen und von allein zu gedeihen. Aber irgendwann kommt der Punkt, wo Bewunderung in Langeweile oder Ablehnung umschlägt. Das kann viele Gründe haben. Es können völlig unterschiedliche Erwartungen vorgelegen haben, die nach der Phase der Verliebtheit an die Oberfläche kommen. Es kann aber auch sein, dass einer der Partner oder beide sich mehr und mehr wieder dem „Selbst“ als dem „Wir“ widmen. Das herauszufinden ist wichtig. Im ersten Fall ist die Beziehung nämlich „auf Sand gebaut“ und wird sich weder durch neue Liebesschwüre noch durch allerlei Aktivitäten fortsetzen. Um vom Selbst wieder zum Wir zu kommen, ist es notwendig, dass sich beide dessen bewusst werden.

  • Streiten erfordert Respekt

    Beziehungs-Experten haben herausgefunden, dass beim Streit in einer Ehe bei jedem Beteiligten bestimmte Programme ablaufen. In fast allen Ehen wird zumindest ab und zu gestritten. Meist geht es dabei um alltägliche Dinge, wie unterschiedliche Vorstellungen von Sauberkeit und Ordnung, störende Angewohnheiten des Partners, Aufgabenverteilungen oder die Angehörigen der Partner. Ein Streit an sich ist nichts Schlimmes. Es kommt aber auf das „Wie“ an. Die zentrale Frage ist: Wie streite ich, wie streitet mein Partner, und wie streiten wir am besten miteinander? Es gilt herauszufinden, welcher Streit-Typ der Partner ist und was seine Ziele sind. So wird einer eher schweigend ertragen und erst nach langer Zeit mit dem Streit beginnen – ein anderer aufbrausend jeglichen Anlass kommentieren. Es gibt hier kein richtig oder falsch, sondern in erster Linie das „Verständnis“, sich in die Lage des anderen zu versetzen. Experten weisen darauf hin, dass dabei eines auf jeden Fall gegeben sein muss: der Respekt vor dem Partner – und nicht die Einstellung, „ich habe auf jeden Fall Recht“.

  • Wenn Leidenschaft nur noch Leiden schafft

    Menschen heiraten, weil diese Beziehung ihr Leben bereichern und erfüllen soll. Oft mündet sie jedoch in Schmerz, Streit und Leid. Warum passiert dies, obwohl beide Partner es doch gar nicht wollen? Es gibt eben auch die andere Seite einer Partnerschaft. Zum Beispiel, wenn sich der Partner zu einer Last entwickelt, sich destruktiv verhält, narzisstisches Verhalten zeigt, kriminell oder süchtig wird. Wie sehr sich der eine Partner dann auch anstrengt, das Leben sinnvoll zu organisieren – die Probleme tauchen immer wieder auf. An diesem Punkt ist eine würdevolle Trennung, sofern möglich, eine wichtige Überlegung. Denn das Leid des einen Partners kann schnell zum Trauma für den anderen werden.

  • Lieber allein als gemeinsam einsam?

    Beziehungs-Experten nennen es die „Phase des Wankens“: Man lebt zwar seit langer Zeit zusammen, aber ist gefühlt irgendwie allein: Da gibt es den gemeinsamen Alltag, vielleicht auch einige kleine Freiräume. Der andere ist aber immer weniger spannend – und nicht mehr so attraktiv. Da jeder seinen Routine-Bereich hat, fühlt man sich irgendwie gefesselt und gefangen. Man beginnt sich selbst aufzugeben: Es wird den Erwartungen und Hoffnungen nachgetrauert, sich nicht selbst verwirklicht zu haben in diesem monotonen Gefüge. Es kommt immer öfter der Gedanke, dass dies nun bis ans Lebensende so weitergehen soll. Soll man dieses sinkende Schiff jetzt verlassen, ehe man mit ihm untergeht? Wäre es jetzt besser, lieber allein zu sein als gemeinsam einsam? Spielen Sie öfter mit dem Gedanken, dass Sie gerne Single wären oder einfach ein Leben ohne Ihren Ehepartner führen wollen?

  • Immer mehr ältere Paare trennen sich nach vielen Jahren Ehe. Insbesondere ältere Frauen entscheiden sich, ihr Leben selbstbestimmt zu gestalten und dafür die entstandene Einsamkeit in der Zweisamkeit aufzugeben. Solche Trennungen geschehen nicht spontan, sondern sind meist gut überlegt.
  • In Tagträumen zum neuen Partner

    Wenn es Ihnen passiert, dass Sie in Tagträumen einen neuen Partner herbeiwünschen, dann ist dies ein weitgehendes Zeichen für eine Ehekrise. Die allgemein gängigste Deutung dieses Fremdgeh-Tagtraums steht für den innerlichen Wunsch nach Veränderungen im Leben, nach etwas Neuem. Der fiktive neue Partner steht hier symbolisch für das ersehnte „Neue“ im Leben.  Der Weg, wie sich ihr Leben verändern könnte, steht Ihnen klar vor Augen, beängstigt sie aber auch gleichzeitig. Trotzt aller Unzufriedenheit schaffen die meisten Menschen es nicht, aus Ihrem vertrauten Ehealltag auszubrechen, denn einerseits ist es ja so vertraut und andererseits machen Veränderungen Angst. Die Probleme in der Ehe werden durch diese Tagträume verdeckt – bis es zu einer schweren Krise kommt.

 

 

Wann ist es Streit und wann eine schwere Ehekrise?

Die Anlässe für eine Ehekrise können vielfältig sein, wie die obigen Beispiele zeigen. Man sollte sich aber immer hinterfragen: Ist es ein intensiverer Streit, eine Eheverfehlung oder ein grundsätzlich tiefgreifendes Problem zwischen zwei Menschen.

ehekrise überwinden

Beziehungsstreitereien sind noch längst kein Trennungsgrund. Es gibt Phasen im Leben, in denen man sich fortlaufend mit schwer lösbaren Themen auseinander zu setzen hat. Diese provozieren Frust, Aggressionen und Enttäuschungen. Das beeinflusst natürlich auch die Beziehung. Wenn Sie sich dessen bewusst werden und darin üben, kleine Probleme offen und gemeinsam anzugehen, schaffen Sie die Grundlage, auch größere Probleme zu lösen.

Untreue

Etwas anders verhält es sich bei einer Eheverfehlung. Eheliche Verfehlungen, insbesondere die eheliche Untreue, lösen regelmäßig typische Ehekrisen aus. Menschen bewerten solche Verfehlungen jedoch sehr unterschiedlich. Die Furcht, verlassen zu werden, die Enttäuschung, das Fremdgehen nicht bemerkt zu haben aber auch die Gewissheit – es wird niemals mehr wie vorher – führen zur Trennung bzw. zur Fortführung der Ehe. Eines wünschen sich hier jedoch alle, die unter der Verfehlung leiden: Offenheit und Ehrlichkeit und keine Ausreden.

Am schwierigsten ist es, herauszufinden, ob zwei Menschen zueinander passen oder nicht. Was sich so trivial anhört, ist hochkompliziert, denn es hängt von vielen einzelnen Aspekten ab, die gegeneinander abzuwägen sind. Da ist zuerst die Erwartung eines Partners an den anderen zu nennen. Führt diese nach der ersten Verliebtheit, in der vieles toleriert wird, zu einem permanenten Widerspruch, befindet sich das Paar in einer ernsthaften Krise. Die Vorstellung, ich werde den Partner schon nach meiner Erwartung formen, führt auf Dauer zur Trennung. Ein weiterer wichtiger Aspekt betrifft Veränderungen eines Partners im Laufe der Ehe. So kann jemand stark zunehmen, sich extrem in berufliche Verpflichtungen stürzen oder in Abhängigkeiten von Drogen oder Alkohol geraten. All diese Veränderungen sind wichtige Anzeichen für eine schwere Krise – auch wenn dies nicht immer so empfunden wird. Hier sollte einer der Partner auf eine Lösung drängen.

Dauer einer Ehekrise: Ist ein Monat normal?

Es gibt kein Zeitmaß als Kennzeichen für eine Ehekrise. Meist bedarf es eines längeren Prozesses, bis sich Paare eingestehen, dass die Streitigkeiten nicht vorübergehend oder geringfügig sind. Dabei nimmt einer der beiden Partner erfahrungsgemäß schneller als der andere wahr, dass mit der Beziehung etwas nicht stimmt. Aus nervigen Dauerbrennern werden häufig ernsthafte Beziehungsprobleme – still und fast unbemerkt.

Eine Krise in der Ehe kann nur beendet werden, wenn beide sich der Situation bewusst werden und darüber miteinander sprechen. Das gemeinsame Gespräch leitet einen Prozess ein; Die Partner sprechen endlich über die Eheprobleme, die beide belastet haben und aufgrund derer die Partnerschaft in die Krise geraten ist. Wie lange eine Ehekrise dauert, kann keine Statistik ausweisen, denn es ist ein höchst individueller Prozess.

 

Wenn der Mann nicht mehr redet …

 

ehekrise mann redet nichtEine einseitige Kommunikation prägt viele Beziehungen. Diese Phänomen beklagen viele Frauen. Männer können reden wie ein Buch, wenn es um den Beruf, die Hobbys oder die Wirtschaftslage geht – eine Erkenntnis in vielen Ehen. Warum aber schweigen viele, wenn es um Gefühle und das Aufarbeiten von Krisen geht? Paar-Experten haben hierzu Männer befragt und sind zum Ergebnis gekommen: Verschlüsselte Botschaften kommen beim Mann nicht an. Wenn der Mann nicht per se jedem Beziehungsgespräch ausweicht, dann hilft das konkrete Ansprechen der Probleme weiter. Hilft auch dies nicht, dann deutet das auf ein „Zurückziehen“ hin, um allem aus dem Weg zu gehen.

 und die Frau auf getrennte Schlafzimmer besteht

Zurückziehen können sich aber auch Frauen. Aufgrund angeblich lauten Schnarchens seitens des Mannes hat sich schon so manche Frau aus dem gemeinsamen Schlafzimmer verabschiedet. Für Männer fühlt sich das oft wie das Ende einer wichtigen Gemeinsamkeit an. Wenn Paare also das gemeinsame Bett auflösen, dann geht für viele Männer eine selbstverständliche Nähe verloren. Im Falle von Schlafmangel wegen tatsächlich lauten Schnarchens ist die Trennung des gemeinsamen Schlafzimmers nachvollziehbar. Dann wird das Paar Alternativen für intime Begegnung finden.

Wichtig ist, dass das Vertrauen in den Partner nicht verloren geht. Es kann Gründe geben, warum Männer nicht oder wenig kommunizieren und Frauen das gemeinsame Bett in der Nacht nicht mehr teilen wollen. Sobald die Partner Beweggründe nachvollziehen können, werden sie sich besser verstehen können und es kann einer Ehekrise vorgebeugt werden.

 

Wann weiß ich, ob die Ehe endgültig gescheitert ist?

Distanz schaffen

 

Es gibt einige Anzeichen dafür, dass eine Ehe in der Krise ist – aber wann weiß man, ob sie endgültig gescheitert ist? Allein der Gedanke, dass Sie die Trennung in Betracht ziehen, bringt das innere Gleichgewicht ins Wanken und führt oftmals in ein Chaos der Gefühle. Sie überlegen hin und her und wissen letztlich nicht, ob das Für oder Wider überwiegt.

Verzichten Sie in solch einer Situation auf allgemeine Ratgeber. Auch ein Test wird Ihnen die Frage nicht beantworten. Anzeichen sind immer nur Hinweise. Sind Hinweise zutreffend, folgt nämlich erst der wichtigste Teil: Sieht mein Partner dies genauso? Möchte er mit mir offen über meine Befürchtungen reden? Ist er bereit, auf mich einzugehen, um Ängste und Befürchtungen gemeinsam auszuräumen? Erst wenn Sie diese Fragen geklärt haben, wissen Sie, ob ihre Ehe endgültig gescheitert ist.

 

Ehekrise meistern – 7 Tipps, aus einer Krise zu kommen

Wieder in die Kommunikation kommen

Sprechen Sie mit Ihrem Partner darüber, was sie bedrückt! Erzählen Sie offen, was Sie stört, was Sie sich anders wünschen. Vergessen Sie nicht, auch nach seinen Ansichten zu fragen. Versuchen Sie Missverständnisse aufzudecken.

Sich selbst akzeptieren

Wer sich selbst nicht so akzeptiert, wie er ist, der wird auch in einer Beziehung unglücklich sein. Übertragen sie Ihre Probleme nicht auf Ihren Partner und die Partnerschaft. Akzeptieren Sie „Macken“, die Sie nicht ändern können und nehmen Sie Abstand davon, perfekt sein zu wollen.

Eine Balance zwischen Nähe und Distanz finden

So wichtig es ist, gemeinsam Zeit zu verbringen und offen miteinander zu sprechen, so wichtig ist es auch, sich gegenseitig Freiräume zu lassen. Versuchen Sie, Ihren Partner nicht zu erdrücken und sehen Sie kleine Auszeiten nicht als Desinteresse. Gehen Sie Hobbies nach, treffen Sie sich mit Freunden, tun Sie etwas, das Ihnen guttut. Berichten Sie dem Partner darüber.

Seien Sie kompromissbereit

Die beiden Partner einer Ehe sind Individuen mit ganz eigenen Charaktereigenschaften, Bedürfnissen und Vorstellungen. Deshalb ist es sehr wichtig, bei Konflikten nicht stur auf der eigenen Meinung zu beharren. Zeigen Sie Wege für Kompromisse auf. Es gibt nämlich nicht nur zwei Standpunkte, sondern immer auch Alternativen.

Die Sicht des anderen annehmen

Um Krisen nachhaltig lösen und Kompromisse finden zu können, ist es wichtig, dass Sie die Perspektive des anderen Partners einnehmen. Lassen Sie Ihre Wut, Enttäuschung und Verletzung einmal in den Hintergrund treten und versuchen Sie sich in Ihren Partner hineinzuversetzen. Was fühlt er? Wie geht er mit der Situation um? Was wünscht er sich?

Bewusst werden, was die Beziehung einmal ausgemacht hat

In Krisen vergessen Paare leider häufig, was sie verbindet. Da gibt es meist viele gemeinsame Erlebnisse und intensive Geschichte. Blättern sie in ihrem Handy nach Bildern und Momenten. Erinnern Sie auch an schwere Zeiten, die Sie miteinander durchlebt haben. Welche Krisen haben sie in der Vergangenheit erfolgreich gemeistert? Daraus können Sie Kraft und Hoffnung schöpfen.

Hilfe annehmen

Wenn Sie merken, dass Sie die Krise nicht allein bewältigen können, schauen Sie sich nach externer Hilfe um. Das ist absolut kein Grund für Scham. Paarberater können ihnen einzeln oder als Paar neue Perspektiven aufzeigen und Impulse geben. Achten Sie darauf, dass der Berater neutral ist und nicht Partei ergreift.

Buch-Tipps zum Thema Ehekrise meistern

 

     

 

Interessante Links zum Thema Ehekrise meistern

Morbus Ehe – aus „Psychologie Heute“

Risikoprofile für die Liebe – aus „Süddeutsche Zeitung“

Über Eheglück entscheidet vor allem die Frau – Spiegel-Online

 

 

Wandern für die Seele

Vom Glück des Gehens, wenn nichts mehr geht

 

Um es gleich vorwegzunehmen:

Hier ist nicht die Rede vom sportlichen Wandern mit durchgestyltem Outdoor-Outfit. Es ist nicht das Fortbewegen zum Zweck der Fitness oder einer schlanken Körpersilhouette gemeint. Es werden Ihnen hier nicht die TOP 10 Wandertouren durch den Bayerischen Wald oder gar Wanderrouten-Highlights bundesweit vorgestellt.

Es geht um das Gehen an sich. In der Natur. Zweckfrei. Absichtslos. Kostbar.

Davon möchte ich schreiben …

Vom Gehen in der Natur, gleichförmig, auf weichem, unregelmäßigem, naturnahem Boden. Schritt für Schritt…Sanft angemessen – entsprechend Ihrer Ausdauer, Ihrer Kraft, Ihres Atems, Ihres Alters, Ihres Wohlbefindens.

 

Im Spannungsfeld zwischen Kultur und Natur

Achtsamkeit Wandern

 

Von Kindheit an unterliegen wir wissenschaftsbasierten Messungen sowohl an körperlichen wie an seelisch-geistigen Normen. Per se mag die Normierung Sinn machen in einer leistungsorientierten Gesellschaft.

Entsprechend liegt der Fokus beim Wandern bzw. Spazierengehen auf der Zahl der Schritte, Kilometeranzahl, aktiver Zeit, erbrachter Höhenunterschiede und dabei verbrauchter Kalorien. Alles Indikatoren für gesundheitsfördernde Vorteile.

Von der originären Bewegung in der Natur hin zum kultivierten Sport steht uns dafür eine ganze Industriemaschinerie für die Ausrüstung zur Seite:

Von der Outdoor-Fashion, der Kosmetikbranche zum Schutz vor Sonne, Kälte und Mücken bis hin zu diversen Apps für körperliche Leistungsmessung und Leistungssteigerung.

Kulturelle Errungenschaften. In Maßen und sinnvoll ausgewählt haben all diese Angebote ihre Berechtigung. Was heißt in Maßen?

Es bedeutet, sich einer zunehmenden Vermarktung der „Bewegung im Freien“ bewusst zu sein und zu entscheiden, wie weit welches Angebot dem eigenen Wohlergehen tatsächlich zuträglich ist.

 

Worum geht es beim Wandern?

  • Wir können Körperfett verlieren und Muskeln aufbauen.
  • Erkrankungsrisiken wie das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen werden minimiert.
  • Selbst erhöhte Blutzuckerwerte können positiv beeinflusst werden.
  • Das Immunsystem wird durch Bewegung an der frischen Luft gestärkt.
  • Durch Bewegung werden Endorphine ausgeschüttet, die mitverantwortlich sind für ein Gefühl von Glück.

 

 

Und darüber hinaus?

Sie kommen bei maßvollem, gleichförmigem Gehen mit sich selbst und der Natur in Verbindung. Abseits von Zweckgebundenheit, entkernt von Gedanken an Funktionieren und Erbringen von Leistungen.

 

Mit sich ins Reine kommen

In Zeiten von Corona sind viele Menschen vermehrt zu Hause. Das heißt nicht unbedingt, dass sie sich bei sich selbst beheimatet fühlen. Es geht um ein Mit-sich-ins-Reine-Kommen fernab von dem Trubel, der uns Ablenkung von uns selbst geboten hat.

In der Gleichförmigkeit des Gehens ziehen Natur und unsere Gedanken an uns vorüber. Wir halten an den Gedanken nicht fest, noch identifizieren wir uns mit ihnen. Sie sind nicht Ihre Gedanken, sondern derjenige, der diese denkt. Gehen kann eine Form der Meditation sein.

 

Die Gedanken schweifen lassen

Gehen als Weg aus Gedankenschleifen. Vogelgezwitscher lässt unser Ohr innehalten…

Gehen als Weg zu sich selbst. Die Natur berührt das Auge mit ihren frühlingsfrischen Farben und hüllt uns in zarten Blütenduft. Geborgen sein…

Im gleichmäßigen Ein- und Ausatmen begreifen wir uns selbst als ein Teil der Natur. Wurzeln spüren. Ins Innere nachspüren, Reflektieren. Ehrlich sein zu sich. Sonne auf der Haut spüren…

 

Stand.Punkt.Perspektive

Ein Standpunkt, viele Perspektiven. Gewichtung korrigieren. Ideen tauchen auf, erquicken. Sich als Kreator des eigenen Lebens gewahr werden. Sich selbst als Teil der Schöpfung erleben. Dankbar der Teilhabe sein. Körper, Geist und Seele kommen in Einklang Schritt für Schritt…

 

… absichtslos & zweckfrei,

 

… alles kann, nichts muss,

 

… sich einfach auf den Weg machen …

 

Zusammenbleiben oder trennen?

Kann ich noch eine glückliche Beziehung erreichen?

Es ist die wohl schwierigste Frage zwischen zwei sich liebenden Menschen: Können wir gemeinsam das erreichen, was wir uns erwartet haben?

Gerlinde Baretton„Dieser Beitrag umfasst sehr viele Aspekte. Und nachdem ich ihn fertig gestellt hatte, war ich selbst verblüfft, wie umfangreich er geworden ist. Halt so wie das Leben. Wer ein schnelles „Ja“ oder „Nein“ wählt, entscheidet vielleicht zu spontan. Denn meist sind sehr viele Dinge abzuwägen. Vielleicht gehen Ihnen in Ihrer Beziehung auch diese Gedanken durch den Kopf. Wenn Sie dabei Hilfe zur Entscheidung brauchen, schreiben Sie mir gerne oder rufen mich für ein kostenfreies Erstgespräch unter 0171 488 1905 an. Denn eine Entscheidung zur Trennung – aber auch das Festhalten an einer Beziehung – ist ein wichtiger Schritt in Ihrem Leben.“

Zwei Menschen, zwei Kosmen, zwei Meinungen. Aus Meinungsverschiedenheiten erwachsen neben Bereicherung auch Konflikte. In einer Beziehung verlangen Konflikte nach Aussprache. Denn ansonsten münden unbearbeitete Konflikte eines Paares mit der Zeit in eine Beziehungskrise. Beziehungskrisen führen dann nicht selten zu einer Trennung, obwohl die Krise selbst hätte überwunden werden können.

Ist das der normale Weg? Oder gibt es Fragen und Aspekte, die man einmal genauer betrachten sollte? Wie z.B. die folgenden:

  • Wie kann man frühzeitig die Anzeichen einer Beziehungskrise erkennen?
  • Ist es eine Krise oder nur eine schlechte Phase?
  • Wie können wir als Paar aus routinierten Verhaltensmustern heraus eine neue Richtung finden?
  • Welche Konsequenzen hat eine Trennung für mich?
  • Was bringt die Zukunft? Einen neuen Partner? Ein selbstimmtes Leben?

Der folgende Beitrag beleuchtet die  Frage nach einer möglichen Trennung von vielen Seiten und bietet Ihnen Unterstützung, eine Lösung zu finden.

Wie gelingt eine glückliche Beziehung?

Verliebtheit, die berühmten Schmetterlinge … Spannung … Erotik … Selbstbestätigung … Idealisierung. Aber auch gemeinsame Vorstellungen und Werte … Ergänzungen … Exklusivität … der Wunsch nach einem gemeinsamen Leben. Das alles macht den Zauber des Anfangs aus.

Schmetterlinge im Bauch

 

Die erste Verliebtheit vergeht. Der Partner wird realistischer gesehen. Die eigenen Bedürfnisse rücken wieder stärker in den Vordergrund. Der Alltag kommt dominant mit all seinen Anforderungen und damit für das Paar die ersten Auseinandersetzungen. Hoffentlich! Denn – fair ausgetragen – gehören Auseinandersetzungen zu einer gesunden Partnerschaft.

Es gilt, Standpunkte, Bedürfnisse, Wünsche und Ziele zu klären. Nur so lassen sich Lösungen in Absprachen und Kompromissen finden. Ein gegenseitiges realistisches Kennenlernen der Partner beginnt und durch die Entwicklung zweier Persönlichkeiten endet es nie vollends.

Was gehört zu einer harmonischen Partnerschaft?

Diese Frage ist nicht so einfach zu beantworten. Fragt man Beziehungsexperten, dann werden in erster Linie die folgenden Aspekte genannt:

  • Selbsterkenntnis und Selbstakzeptanz,
  • Hinterfragen von vorgelebten Rollen,
  • Übernehmen von Verantwortung für sich selbst,
  • verantwortungsvoller Umgang mit Nähe und Distanz,
  • Kompromiss- und Lernbereitschaft,
  • Pflege der Lebensgemeinschaft
  • der Wille zur Partnerschaft von beiden Partnern

Das hört sich auch erst einmal alles sehr überzeugend an. Aber wie sieht es in der Realität aus? Eine erste Annäherung an die Ralität von Paaren beginnt damit, wie sie miteinander reden.

 

Vom Ich zum Du: Kommunikationsregeln für Partner

Dass in einer Beziehung Konflikte nichts außergewöhnliches sind, wurde schon erwähnt. Aber wie trage ich mit meinem Partner einen Konflikt fair aus? Wie haben wir das in der Vergangenheit gemacht – was können wir hier ändern? Hier ist die richtige Kommunikation sehr wichtig und wird von vielen im Laufe einer Beziehung leider häufig unterschätzt!

 

Was sind die Grundlagen für eine „faire“ Auseinandersetzung?

Jeder der beiden Partner ist ein Kosmos für sich. Eigene Fähigkeiten, Werte, Wünsche, Bedürfnisse, aber auch ihre Unzulänglichkeiten und Schwächen kennen Sie. Sie können zu sich selbst stehen. Sie bejahen eine Entwicklung ihrer Persönlichkeit. Reflexionsvermögen und Selbsterkenntnis bei beiden Partnern bilden eine Grundlage für eine Art von Auseinandersetzung, in der die Wertschätzung des Partners auch bei unterschiedlicher Meinung nicht angetastet wird.

Gute Paarkommunikation

 

Sie bemühen sich, die Meinung und Standpunkt des Partners nachvollziehen und verstehen zu können. Das heißt aber nicht, dass diese auch 1:1 akzeptiert werden müssen. Im Erkennen von Beweggründen liegt jedoch manches Mal schon die Lösung.

Ein Einblick in die jeweiligen Gemütslagen und Bedürfnisse, ein Abwägen von Durchsetzen oder Nachgeben, Kompromissbereitschaft, das manchmal mühsame Finden einer Lösung ist daher fester Bestandteil der Beziehungsarbeit.

Wenn beide Partner interessiert sind, dass es ihnen selbst und dem Gegenüber gut geht, sollten sie miteinander reden!

 

Komponenten eines fairen Konfliktgespräches sind …

  • Mut, den Konflikt anzusprechen,
  • mit Klarheit und Mut sein Anliegen vorzubringen,
  • den Standpunkt des Partners nachvollziehen,
  • mit Besonnenheit agieren,
  • gegenseitige Achtung aufrechterhalten.

Die Wertschätzung während der Auseinandersetzung steigert die Akzeptanz, unterschiedliche Meinungen nebeneinander stehen zu lassen. Sie kann sogar für einen Konsens oder Kompromiss sorgen. Eine Lösung zu einem vereinbarten späteren Zeitpunkt bleibt ebenso möglich.

Es soll nicht verschwiegen werden, dass auch Unvereinbarkeiten bei wichtigen Entscheidungen klar auf den Tisch kommen müssen.

In dem Fall heißt das, Nachgeben oder Durchsetzen, eine Lösung auf Probe vereinbaren oder gar eine zeitweise räumliche Trennung. Völlige Unvereinbarkeiten durch unterschiedliche Lebensentwürfe führen mithin auch zur endgültigen Trennung. Das klingt für den einen oder anderen vielleicht hart – verhindert aber lange und zermürbende Beziehungskrisen, in der zumindest einer der Partner das Gefühl hat, zu viel von sich selbst aufgegeben zu haben.

 

Empfehlungen für einen guten Kommunikationsstil

Um frühzeitg Mißverständnisse in der Kommunikation zu vermeiden, sollten Paare folgende Kommunikationsregeln beherzigen:

Schaffen Sie Raum und Zeit für eine ungestörte Aussprache

Verabreden Sie eine ruhige Stunde und sorgen Sie für eine angenehme Atmosphäre.

Formulieren Sie "Ich"-Botschaften statt Vorwürfe und Anklagen

Bleiben Sie bei sich. Offenbaren Sie ruhig, ehrlich und authentisch ihre Gefühle, Wünsche und Ziele. Verzichten Sie stattdessen auf Vorwürfe, besonders die, die mit „immer“ oder „nie“ ausgestaltet sind. (Immer lässt Du deine Sachen liegen! Nie hast Du Zeit für mich!)

Hören Sie "aktiv "zu

Hören Sie sich unvoreingenommen die Sichtweise ihres Gegenübers an und versuchen Sie ohne Vorwurf zusammenzufassen, was Sie davon verstanden haben. So lässt sich manches Missverständnis meiden, denn ihr Gegenüber bekommt die Möglichkeit, seine Aussagen zu präzisieren oder bei Bedarf zu korrigieren. Und sie lernen die Motive zur Haltung und Meinung ihres Gegenübers zu verstehen.

Hingerfragen Sie bereits fehlgeschlagene Lösungsversuche

Um einen reibungslosen Ablauf des Alltags zu gewährleisten, werden Konflikte häufig verdrängt und verschärfen sich mit der Zeit. Unreflektierte Lösungsansätze durch Nachgeben oder Durchsetzen scheitern, bevor es zum Ausbruch eines Streits kommt.

Versuchen Sie "gemeinsam", das Problem zu beschreiben

Verlassen Sie Nebenschauplätze, unterlassen Sie Rechthaberei, verzichten Sie auf ein Entwerten ihres Gegenübers. Entgleisen Sie nicht. Erfassen Sie stattdessen das Kernproblem.

Formulieren miteinander konkrete Ziele und Lösungsansätze

Bleiben Sie realistisch, was das Erreichen einer Lösung angeht. Überfordern Sie sich nicht mit einem zu hoch gesteckten Ziel. Ein Kompromiss muss von beiden Partnern getragen und eingeübt werden. Lieber einen kleinen Schritt gemeinsam weiter als ein utopisches Ziel, das -unerreicht- für den nächsten Konflikt sorgt.

Legen Sie eine Zeitrahmen fest

Legen Sie einen zeitlichen Rahmen fest, an deren Ende Sie ihre Lösung einer Prüfung unterziehen, um festzustellen, ob die Lösung praktikabel war oder nachgebessert werden muss.

Beziehungsprobleme beginnen ungewollt

Bedenken Sie: Die Kommunikation findet nach Paul Watzlawick sowohl auf der Beziehungs-, als auch auf der Inhaltsebene statt. Das heißt, im Konfliktgespräch stehen neben dem Thema des Konfliktes auch die Beziehungsaspekte zum Partner auf dem Prüfstand.

Meinungen, Standpunkte, Sichtweisen, aber auch Worte, Gestik, Mimik und Haltung können unbeabsichtigt verletzend wirken.

Ein bestehendes Problem zu leugnen, entwertet den, der es zur Sprache bringt.

Verleugnen, verdrängen, vermeiden, unterdrücken Sie Probleme über lange Zeit, ist ihre Partnerschaft irgendwann festgefahren in der Krise. Die Probleme müssen auf den Tisch, damit sich beide Partner damit auseinandersetzen können und diese einer Lösung zuführen können.

Trennung mit HerzWenn es zu zweit nicht gelingt, denken Sie rechtzeitig an eine faire Unterstützung. Oft mangelt es in der Praxis an einer konstruktiven Kommunikation. Der professionelle Blick von außen kann hilfreich sein, um das Kommunikationsverhalten zu reflektieren und zu verändern. Eine professionelle Beratung arbeitet unparteiisch und garantiert Verschwiegenheit.

 

Was sind erste Anzeichen für eine Beziehungskrise?

Aus Beziehungsproblemen, die von einem Paar nicht ausreichend bearbeitet und gelöst werden, können über längere Zeit handfeste Beziehungskrisen entstehen.

Die Situation scheint festgefahren. Keiner der Partner kann auf den anderen zugehen, weil es sich wie Verrat an der eigenen Person anfühlen würde. Jeder der Beiden leidet dabei auf seine Weise.

Beim geringsten Anlass gibt es Streit, sodass nur noch das Nötigste gesprochen wird, oder es breitet sich eisiges Schweigen und Nicht-Beachten aus.

Verletzungen, Beleidigungen, Verachtung, Nicht-Beachten, Groll, Wutausbrüche, unterdrückte Wut, Hassgefühle bis zur Eskalation sind die Folge.

Die Persönlichkeit wird in Frage gestellt. Gefühle wogen, der Ursprung dieser Entwicklung ist kaum mehr zu benennen und zu begreifen. Eine Spirale der Abwertung ist im Gange.

Aber auch der Alltag fordert seinen Tribut. Die Rollen in der Partnerschaft erschöpfen sich in der Routine. Die Schmetterlinge sind längst verflogen, die Lebensgemeinschaft wird nicht mehr gepflegt, sondern als selbstverständlich hingenommen. Langeweile breitet sich aus. Die Ruhe vor dem Sturm.

 

Oft nur ein kurzer Weg zum Seitensprung und zur Affäre

Und häufig kommt – scheinbar wie aus dem Nichts – ein Seitensprung oder eine Affäre hinzu. Neue Aufregung, Abenteuer, Herzklopfen. Eine Aufwertung der eigenen Person. Selbstbestätigung, vielleicht sogar Rache am Partner und Schuldzuweisung sind kurzfristige Bedürfnisse. Aber Seitensprünge und Affären haben konkrete Hintergründe …

Spätestens jetzt stellt sich die immer wieder aufgeschobene Frage nach mehr Körperlichkeit und Sexualität.

 

Trennung wegen unerfüllter fehlender Sexualität?

Diese Frage ist oft verbunden mit mangelnder Intimität, einem unbefriedigendem oder gänzlich fehlenden Sexlebens.

Fragen Sie sich einmal: Wie stehe ich zu mir selbst? Kann ich mich so annehmen wie ich bin? Finde ich mich schön? Bin ich mit meinem Körpergefühl zufrieden? Habe ich Angst zu versagen?

Selbstakzeptanz und Selbstbewusstsein sind eine Grundvoraussetzung für ein befriedigendes Sexleben. Wenn der Sex dazu missbraucht wird, sich schön oder potent zu fühlen, wird das intime Zusammensein mit dem Partner nur funktionalisiert.

Eine weitere Frage ist: Passt mein Partner im sexuellen Erleben zu mir?

Fehlende SexualitätWieviel Zärtlichkeit brauche ich? Wieviel Freiheit? Im Alltag ist Sex zum Konsumgut geworden: „Sex sells“. Dennoch fällt Männern und Frauen das Sprechen über die eigene Sexualität oft sehr schwer. Es wird meist geschwiegen. Annahmen ersetzen die Kommunikation. Erwartungen aneinander können nicht abgeglichen werden. Ängste und Wünsche bleiben verborgen.

Hinzu kommen …

  • Stress und Sorgen,
  • hormonelle Veränderungen durch die Einnahme der Pille, oder durch das Alter,
  • gesundheitliche Einschränkungen

Diese können Auswirkungen auf die körperliche Lust haben und in der Folge das Sexleben massiv einschränken.

Spätestens jetzt steht die Frage „Trennung ja oder nein“ klar im Raum. Meist gesellen sich dann aber noch weitere Faktoren hinzu, die eine Beziehung zusätzlich stressen.

Wenn weitere Stressfaktoren hinzukommen

Stressfaktor Haushaltsroutine

Es gibt eine Reihe weiterer Stressfaktoren, die die Beziehung nun bis an die Belastungsgrenze – und nicht selten – bis zur heftigen Eskalation führen können. Beziehen Sie die folgenden Faktoren aktiv in Ihrer  Fragestellung Trennung – Ja oder Nein – mit ein.

 

Alltagsroutine

Der Alltag bringt in unserer Gesellschaft Leistungsanforderungen, ergänzt durch die Ansprüche, die wir selbst an uns haben und auch an den Partner. Die Alltagsroutine soll einen möglichst reibungslosen Ablauf bei hoher Effizienz garantieren. Dabei verlieren wir manches Mal den Kontakt zum Partner und auch zu uns selbst. Erwartungen aneinander stellen sich als zu hochgegriffen heraus und führen zu Abwertung, Enttäuschung, Gleichgültigkeit.

Kinder und Erziehung

Kinder sind ein Geschenk. Nie hat es so viele „Wunschkinder“ gegeben wie in unserer modernen Gesellschaft heutzutage.

Konfliktpotential aber ist für ein Paar geblieben, wenn auch manche Gründe dafür sich etwas geändert haben mögen: Kleine Familien ohne personelle Ressourcen – beide Großeltern befinden sich selbst noch im Berufsleben oder wohnen weit entfernt, Berufstätigkeit beider Partner und Alltaggestaltung unter einen Hut bringen, unterschiedliche Erziehungsvorstellungen, Traditionelle Rollenbilder haben Risse bekommen – Zuständigkeiten müssen neu ausgehandelt werden, unterschiedliche Erwartungen an die Kinder, finanzielle Einbußen, Wohnungsnot u.v.m..

Alles dreht sich um die Bewältigung solcher Anforderungen. Paare finden für sich wenig Zeit (und Raum!). Jeder funktioniert, bis man sich kaum noch etwas zu sagen hat.

Planen Sie regelmäßig gemeinsame Zeit für sich als Paar ein. Finden Sie für sich beide Lösungen. Letztlich profitiert davon die ganze Familie.

Häusliche Aufgaben und deren Verteilung

Arbeiten, die zu Hause anfallen, werden unterschiedlich eingeschätzt bezüglich der Dringlichkeit und Wichtigkeit. Tradierte Vorstellungen, wer wofür zuständig ist, werden – mehr oder weniger hinterfragt – eingefordert, oder müssen von Neuem im Sinne der Gleichberechtigung ausgehandelt werden.

Absatz einfügen Wer leistet wieviel im Haushalt? Wer bringt sich wie in die Versorgung und Erziehung der Kinder mit ein? Wer ist vorrangig für die Pflege eines kranken Familienmitglieds zuständig? Räumt das höhere Gehalt eines Partners diesem mehr Entscheidungs- und Machtbefugnisse ein?

Sorgen im Job, Arbeitslosigkeit, finanzielle Unsicherheiten

Fühlen Sie sich wohl in ihrer Berufsrolle? Können Sie sich mit ihrer beruflichen Arbeit identifizieren? Sind Sie von ihrer Herkunftsfamilie in eine bestimmte berufliche Richtung gedrängt worden oder hatten Sie freie Berufswahl? Haben Sie Veränderungswünsche? Entspricht ihr Leistungsniveau dem Anforderungsniveau ihrer Stelle? Fühlen Sie sich unterfordert? Dauergestresst? Oder droht Ihnen gar Burnout? Machen Arbeitskollegen Ihnen das Leben schwer? Werden Sie gemobbt? Machen Sie Umstrukturierungen unsicher? Ist ihr Arbeitsplatz in Gefahr?…

Sorgen im Job belasten nicht nur Sie selbst, sondern auch ihren Partner und werden oft ein Prüfstein für die Beziehung. In dieser angespannten Situation gibt ein Wort schnell das andere, und ein Geplänkel endet im Streit. Nur wer bei sich bleibt und seine Sorgen offenlegt, kann auf Unterstützung vom Partner hoffen.

Hausbau, Umzug und sonstige Zusatzbelastungen

Veränderungen, wie ein Umzug oder ein Hausbau, die eine Routine brüchig werden lassen, führen oft zu einer Bestandsaufnahme der Beziehung.

Ebenso verhält es sich mit markanten Einschnitten im Leben: Ein runder Geburtstag, eine Krankheit, die Geburt bzw. der Auszug eines Kindes regen zur Neubewertung der Beziehung an.

Zeiten, die die Erwartung ans Wohlbefinden in der Familie steigern, wie die Weihnachtszeit oder ein gemeinsamer Urlaub bringen häufig Ernüchterung statt Erfüllung.

Sprechen Sie mit ihrem Partner über ihre Empfindungen und suchen Sie gemeinsam mit ihm nach Lösungen. Ansonsten wird die Enttäuschung im Funktionieren solange verdrängt, bis die Minusseite die Plusseite dominiert und es zum unvorhergesehenen, schmerzlichen Ausagieren kommt.

Krankheiten

Eine schwere Krankheit oder ein schwerer Unfall eines Familienmitglieds belasten die ganze Familie. Wer ist für die Pflege zuständig? Handelt es sich um eine akute oder chronische Krankheit? Ist Besserung ausgeschlossen? Drohen finanzielle Einbußen? Entsteht eine neue Lebenswirklichkeit, die die bisherige Lebensplanung außer Kraft setzt?

Sind beide Partner bereit, willens und fähig, unter solch veränderten Bedingungen weiter zusammen zu stehen? Wer darf was von wem erwarten? Was erwarten Sie von sich selbst? Und plagen Sie Schuldgefühle, etwa bei der Grenzsetzung dessen, was Sie zu tun bereit oder fähig sind? Ehrlicher Umgang mit sich selbst und mit dem Partner erfordert allen Mut. Welche Ressourcen stehen dem Paar/ der Familie / jedem einzelnen Familienmitglied zur Verfügung? Welche Entlastungen sind für beide Partner akzeptabel und können angenommen werden?

Die eigenen bedürftigen Eltern

Der erwachsene Mensch in der Familie nimmt in der Sorge um Angehörige oft eine Sandwich-Funktion ein. Einerseits haben sich die Partner um den Nachwuchs zu kümmern, sind von Erziehungsaufgaben in Anspruch genommen, andererseits werden die eigenen Eltern gebrechlicher und sind manchmal auf Hilfe angewiesen.

Mit der Pflege eines Elternteils in der Familie wird eine Verantwortung übernommen, die oft gar nicht absehbar ist. Sie kann dauerhaft zu erheblichem Druck führen. Wenn dann noch nicht bearbeitete Konflikte oder Schuldgefühle im Raum stehen, kommt es nicht selten zu verbalen oder sogar körperlichen Übergriffen in der Pflege. Die Belastung führt oft zu Schwierigkeiten in der Partnerschaft. Kinder in der Familie leiden häufig besonders unter der angespannten Situation. Denken Sie rechtzeitig an Entlastung durch Unterstützung von außen:

Was tun, wenn die Beziehung festgefahren ist?

Die Enttäuschungen und negativen Gefühle prasseln ab einem bestimmten Punkt unaufhörlich auf einen ein. Das ist der Punkt, erst einmal inne zu halten – und sich die folgenden Dinge durch den Kopf gehen zu lassen …

 

Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne

 

⇒ Gehen Sie zurück zum Beginn Ihrer Liebe!

Erinnern Sie sich an die Schmetterlinge im Bauch beim Kennenlernen. Was hat Sie fasziniert an Ihrem Gegenüber? Wie haben Sie ihre Wertschätzung gezeigt? Darf davon wieder etwas aufleben in ihrem Herzen?

⇒ Die Erinnerung an die erste Zeit der Verliebtheit hilft.

Sie hat das magische Potential, augenblicklich die Einstellung zum Gegenüber zu verändern – nicht als eigentliche Lösung, aber als Chance zur Bewältigung der Beziehungskrise.

In dem Bewusstmachen der gegenseitigen Anziehung kann die scharfe Schuldzuweisung verschwinden, der Wunsch nach einer Klärung des Beziehungsproblems wird eher erkennbar – und das Gespräch kann ohne weitere Konfrontation in Gang gebracht werden.

 

Schaffen Sie Distanz

Distanz schaffen

Lassen Sie sich im Streit nicht provozieren. Sie müssen nicht auf verbale Attacken auf der gleichen Ebene reagieren. Wenn Sie sich überfordert fühlen, kann der Einwand, „das muss ich erst mal verdauen“ oder „darüber muss ich erst mal nachdenken“, wertvolle Distanz schaffen, um anschließend die Diskussion sachlicher fortzuführen.

Sie können sich so leichter sortieren, um anschließend auf einer von Ihnen gewählten Ebene dem Partner erneut zu begegnen.

Übrigens:

Sich für eine verbale Entgleisung zu entschuldigen, ebnet immer den Weg zu einer fairen Auseinandersetzung und zeugt von Persönlichkeit.

 

Eine Räumliche Trennung auf Zeit

Vertrauensbrüche wie etwa ein Seitensprung oder eine Affäre sind schwerwiegend und führen häufig zu einer Trennung. Eine konstruktive Kommunikation ist oft nicht mehr möglich, die Enttäuschung und Verletzung sind zu groß.

Eine „räumliche Trennung auf Zeit“ als Methode, um zu sich selbst zu finden und damit in Kontakt zu seinen eigentlichen Bedürfnissen und Wünschen zu treten, kann zu einer klaren Entscheidung beitragen, die Beziehung wieder aufzunehmen oder abzubrechen.

Allerdings: Für das Fortführen der Partnerschaft müssen Beziehungs- bzw. persönliche Probleme aufgearbeitet werden. Das gilt ebenso für eine glückliche Zukunft als Single oder mit einem anderen Partner!

 

Lassen Sie sich helfen

Unterstützung von Freunden oder Familie kann für ein Paar in einer Beziehungskrise hilfreich empfunden werden, birgt aber auch manche Fußangel:

  • Ist der Helfer neutral und damit unparteiisch gegenüber dem Partner?
  • Ist er oder sie verschwiegen?
  • Sind Grundkenntnisse im Umgang mit Konflikt vorhanden?
  • Welche Motive schwingen bei Dritten mit?
  • Ist es dem Paar nach der Versöhnung unangenehm, so tief Einblick in die eigene Partnerschaft gewährt zu haben?
  • Erweist sich der Helfer als vertrauenswürdig?
  • Kann er Sie hilfebedürftig besser ertragen als stark?…

Meist warten Paare viel zu lange. Dabei können schon wenige Stunden bei einer professionellen Beratung Beiden guttun, denn das Ansprechen der eigenen Gefühlslage entlastet und trägt bereits zu Klärung bei. Im geschützten Rahmen lernen Beide. Sie können ihren Konflikt mit Unterstützung fair herausarbeiten und einer Lösung zuführen.

Es entsteht ein neues Miteinander und eine tragfähigere Beziehung – und manchmal besteht die Lösung in einer sauberen Trennung.

Allerdings gibt es auch ganz konkrete Ängste und pragmatische Überlegungen, wie es mit der Beziehung weitergehen kann und soll.

 

Haben Sie Angst vor der Trennung?

Stellen Sie sich ihrer konkreten Angst vor einer Trennung:

Nehmen Sie gedanklich die Konsequenzen einer Trennung vorweg. Auf diese Weise lassen sich erste Lösungen finden, die wiederum den Schrecken einer Trennung minimieren helfen. Und so manche Lösung lässt sich noch innerhalb der Partnerschaft angehen und vermittelt Ihnen nebenbei eine Stärkung ihres Selbstverständnisses.

 

Verhindert fehlender Unterhalt meine Trennung?

Trennung Unterhalt

 

Scheuen Sie sich nicht, sich im Vorfeld bei Gedanken an eine Trennung/Scheidung von einem Scheidungsanwalt in finanzieller Hinsicht beraten zu lassen, damit Sie mögliche Folgen auch in dieser Hinsicht abschätzen können. Gut vorbereitet reicht dafür eine Berater-Stunde – und Sie haben Klarheit, was finanziell auf Sie zukommen kann. Wenn Sie befürchten, dass Sie keine ausreichende Untersstützung erhalten, dann hilft meist eine Beratung, die darauf spezialisiert ist. Pro Familia oder die Caritas sind gute Anlaufstellen, die es in fast jeder größeren Stadt gibt.

 

 

 

Phasen der Trennung

 

Die Trennungs-Phasen lassen sich sehr gut mit den Phasen der Trauer nach Kübler-Ross beschreiben:

  • Verleugnung
  • Wut, Verhandeln, Depression
  • Akzeptanz

Diese Phasen vom ersten Schock und Nicht-Fassen-Können bis zum allmählichen Akzeptieren der einer Trennung verlaufen jedoch zeitlich nicht nacheinander. Vielmehr ist es ein Wechsel und Hin-Und-Her zwischen …

  • Wut, Ärger, Hass,
  • Schuldzuweisungen,
  • Zurück-Erobern-Wollen, Bemühen um den in Verlust gehenden Partner, Versprechungen,
  • depressiven Verstimmungen,
  • Trauer und Schmerz

Konfrontation mit Verlustangst, Angst vor dem Alleinsein, Herabsetzung der eigenen Person beim Verlassen-Werden, Herabwürdigung und Kränkung durch Lügen und Betrug bei Fremdgehen oder einer Affäre des Partners, Infrage-Stellen der gesamten Persönlichkeit, die Identität wird instabil, Schuldgefühle, Schmerz, Wut, Trauer, Hass, körperliche und psychische Symptome, Schlafmangel, finanzielle Unsicherheiten bis hin zum Ruin, Wohnungsverlust bzw. -wechsel, überholte Alltagsroutinen, Aufgabe liebgewordener Gewohnheiten, Unerwartete Positionierung von Verwandten und Freunden zur Trennung, Erschütterung, Existenzangst, Panik…

⇒ Trennung wirft einen Menschen auf sich selbst zurück.

Es bleibt …

  • die Verantwortung für sich selbst,
  • die Verantwortung als Elternteil, wenn Sie Kinder haben.
  • Und – als Königsdisziplin! – eine Verantwortung für eine faire Trennung.

Es gilt, Ressourcen ausfindig zu machen und zur Entwicklung einzusetzen. Prüfen Sie jede erdenkliche Hilfe und scheuen Sie sich nicht, wenn nötig, professionelle Unterstützung zu nehmen.

 

Trennung mit Hindernissen

Beachten Sie: Beim Lesen des folgenden Abschnittes sind heftige Abwehrreaktionen je nach Bewusstseinslage zu erwarten:

Abhängigkeit und Nicht-Allein-Sein-Können

Gleich vorweg: eines der größten Hindernisse, sich zu trennen, liegt oft in der eigenen Person.

Im Umgang mit ihren Eltern, in ihrer Herkunftsfamilie haben Sie Glaubenssätze gelernt wie: Meine Eltern/Bezugspersonen haben mich lieb, wenn ich lieb, fleißig, ordentlich, erfolgreich, intelligent, schön, unsichtbar, lustig…, ein Sonnenschein bin. Vielleicht konnten Sie nur auf diese Weise sehr angepasst als Kind einen Platz in der Herkunftsfamilie einnehmen und so überleben.

Ihr wahres Selbst wurde zugunsten ihres sozialen Selbst rigoros zurückgedrängt (weil ihre Eltern zu bedürftig waren). Bevor sie als Kind ein „ich will“ entwickeln konnten, wurde Ihnen schon massiv fremder Wille aufgezwungen.

Wenn es schwerfällt, NEIN zu sagen

Es fällt Ihnen schwer, zu sich zu stehen und „nein“ zu sagen. Sie sabotieren sich damit selbst, weil Sie sich meist zu ihren Ungunsten angepasst verhalten. Im Helfen erleben Sie sich kompetent. Erst, wenn es den Menschen in ihrem Umfeld gut geht, verspricht das Ruhe für Sie. Oft sind Sie abgeschnitten von ihren eigenen Gefühlen und Wünschen. Manchmal platzt aus Ihnen der Groll, aber meist kontrollieren Sie sich stark und sind sich selbst ein harter Richter. Man kann Ihnen leicht Schuldgefühle machen. Anerkennung erwarten Sie von außen, Selbstakzeptanz fällt schwer. Sie haben das Gefühl, wenn Sie sich nur genügend bemühen, erringen Sie doch noch die Zuneigung ihres Partners – so wie Sie sich als Kind bemüht haben, im Rechtmachen ein Stück Liebe von ihren Eltern zu erlangen.

Wenn das Selbstwertgefühl nicht mehr vorhanden ist

Bei so viel Selbstaufgabe und gleichzeitiger Erwartung, doch noch im Außen Anerkennung, Bestätigung und Zuneigung zu gewinnen, ist es enorm schwer, – auf ein instabiles Selbst zurückgeworfen – sich der Unsicherheit zu stellen, die eine Trennung mit sich bringt. Sie tun alles, um sie zu vermeiden. Ist die Trennung unausweichlich, droht der Zusammenbruch.

In diesem Fall ist es geboten, genau hinzusehen, wem Sie sich anvertrauen. Eine professionelle Beratung oder längerfristige Therapie kann Halt bieten und beistehen, sodass aus der Krise heraus die Chance erwächst, durch deren Bewältigung und der Bearbeitung des Kindheitsdramas als erwachsene Persönlichkeit gestärkt hervorzugehen.

Die Sonnen- und Schattenseiten des Partners

Sobald die Trennung vom Partner erfolgt ist, besteht die Möglichkeit zu erkennen, dass die guten und liebenswerten Eigenschaften des Partners durch eine Überbewertung der Krise unterschätzt worden sind. In der Folge wird der Partner schmerzvoll vermisst. Dazu kommt die Unsicherheit, die ein Neustart mit sich bringt und die es zu überwinden gilt.

Die Blitzversöhnung

Nicht selten kommt es dann zur Blitzversöhnung, manchmal im Bett. „Das Bett macht viel wett“, lautet ein landläufiger Spruch, der jedoch nichts an der Tatsache ändert, dass beide Partner sich der Krise stellen müssen.

Wird die Aufarbeitung versäumt, beginnt der Reigen meist von vorne und macht Sie am Ende vollends konfus, sodass Sie gefühlsmäßig weder vor noch zurück können. Wenn solche Gefühle aufkommen, nehmen Sie sich Zeit für eine Neubewertung der Beziehung.

 

Trennung mit Kind: die wohl schwerste Entscheidung

Kinderleid unter Trennung

Ein afrikanisches Sprichwort sagt:
„Wenn zwei Elefanten kämpfen, leidet das Gras“

Die Fakten dazu sind :

  • In Deutschland sollen 200 000 Kinder von einer Trennung der Eltern betroffen sein.
  • Immer noch leben die meisten Kinder nach der Trennung bei der Mutter.
  • Den Kontakt zum Vater verliert jedes dritte Kind.
  • Kinder leiden unter der Trennung körperlich, seelisch und sozial.

Kinder entwickeln oft Schuldgefühle, weil sie fälschlicherweise annehmen, sie seien schuld an der Trennung.

Fest steht:  Kinder lieben in der Regel beide Elternteile. Ihnen fällt die ohnmächtigste Position zu, wenn eine Trennung ansteht. Daran ändert auch eine gütliche Trennung nichts.

Nicht vergessen sollte man: Eine Partnerschaft kann gelöst werden. Die Elternschaft besteht lebenslänglich.

Bis der Umgang mit ihrem Kind bzw. ihren Kindern ausgestaltet und eine faire Kommunikation möglich ist, scheuen Sie sich nicht, professionelle Unterstützung in Betracht zu ziehen:

Dringend ratsam ist das bei Verhaltensauffälligkeiten eines Kindes oder als Vermittler bei Streitigkeiten zwischen Mutter und Vater – ihrem Kind zuliebe!

Denken Sie daran:

KINDER SIND ZU SCHÜTZEN! KINDER SIND ZU SCHÜTZEN!

Wie offenbare ich meine Trennungsabsicht?

Wie beendet man seine Beziehung am besten? … Wenn Sie  Ihre Trennungsabsicht äußern, ist Ihr Partner möglicherweise erst einmal überrascht oder gar schockiert. Hier einige Punkte, die Ihnen dabei helfen können.

 

Wie sag ich es meinem Partner?

Eine Trennung kann starke Gefühle auslösen:

  • Lebensentwürfe stürzen zusammen.
  • Der Partner kann zutiefst verletzt sein in seiner Identität.
  • Rollen brechen in sich zusammen.
  • Besonders leidvoll ist die Offenbarung einer Affäre: Während der verlassene Partner sich zusätzlich mit Lügen und Betrug konfrontiert sieht, schweben Sie vielleicht schon im Himmel. Der Kontrast ist äußerst bitter.

Versuchen Sie, die Reaktion des Partners bzgl. einer Selbst- oder Fremdgefährdung realistisch einzuschätzen.

  • Schaffen Sie entsprechend ausreichend Zeit und einen ruhigen Raum für ein Gespräch.
  • Bleiben Sie ruhig, sachlich und kommunizieren Sie wertschätzend.
  • Verzichten Sie auf Anklagen und Schuldzuweisungen. Teilen Sie stattdessen mit, wie Sie sich in der Partnerschaft zuletzt gefühlt haben und was Sie zu der Trennung bewogen hat.
  • Überfrachten Sie das Gespräch inhaltlich nicht. Sie müssen beide realisieren, dass die Partnerschaft zu Ende ist. Erste Regelungen können in einem weiteren Gespräch folgen.
  • Schaffen Sie sich eine Rückzugsmöglichkeit, so haben Sie die Länge des Gespräches unter Kontrolle.

Wie sag ich es meinem Kind?

  • Wenn möglich, sprechen beide Elternteile mit dem Kind über die bevorstehende Trennung.
  • Bleiben Sie ruhig und aufrichtig.
  • Machen Sie sich als Eltern nicht gegenseitig schlecht vor ihrem Kind, bleiben Sie fair und respektvoll.
  • Gehen Sie als Eltern vor ihrem Kind ohne gegenseitige Schuldzuweisungen
  • Achten Sie darauf, dass ihr Kind sich nicht schuldig fühlt an der Trennung.
  • Geben Sie ihrem Kind die Sicherheit, dass sie es beide lieben und für es da sind.
  • Lassen Sie Trauer beim Kind zu.
  • Achten Sie auf verständnisvolle Bezugspersonen, die sich neutral zu Ihnen als Eltern verhalten, und weihen Sie diese in ihre Situation soweit ein, wie es ihr Kind betrifft.

Was kann ich tun, wenn ich mich gefährdet fühle?

Treffen Sie im Vorfeld einige Sicherheitsvorkehrungen:

 

  • Bringen Sie Kind/Kinder in Sicherheit.
  • Vereinbaren Sie ein Treffen im öffentlichen Raum, wie zum Beispiel einem Café oder auf einem belebten Platz.
  • Bitten Sie eine dritte Person um Begleitung.
  • Lassen Sie sich nicht auf langwierige Diskussionen ein.
  • Teilen Sie den Ort ihres Rückzugs gegebenenfalls nicht mit.
  • Entscheiden Sie bewusst, wem Sie vertrauen können.
  • Schalten Sie rechtzeitig die Polizei ein, z.B. bei Gewalt oder Stalking, und lassen Sie sich beraten.
  • Wenn Sie selbst gebeutelt sind von einer bislang kräftezehrenden Partnerschaft, scheuen Sie sich nicht davor, professionelle Unterstützung aufzusuchen.

Narzisten bei einer Trennung - Was ist zu beachten?

Bei Trennung von Soziopathen oder von Narzissten wird ihr Leben völlig absorbiert. Es handelt sich um die längsten und nervenaufreibendsten Trennungen. Ein Soziopath oder Narzisst entlässt Sie entgegen ihrer Absicht niemals schnell aus der Beziehung. Es werden alle Register der Manipulation gezogen. Abhängigkeiten machen einen sauberen Schnitt kaum möglich.

Kinder leiden, die Folgen sind nicht absehbar. Wahrscheinlich ist Ihnen schon seit geraumer Zeit klar geworden, dass Sie sich von diesem Partner trennen müssen, weil die Beziehung zu ihm schon allein für die Kinder so schädlich ist.

Holen Sie sich am besten schon vor der Trennung professionelle Unterstützung und alle erdenklichen Hilfen, auch für die Kinder, denn es gilt:

Kinder sind zu schützen!

Wie kann ich die Trennung verarbeiten?

 

Zu einer Partnerschaft entschließen sich zwei Menschen. Zu einer Trennung reicht der Entschluss eines Menschen. Um eine Trennung zu verarbeiten, gibt es eine Reihe von Aspekten und Hinweisen, die man sich in Ruhe vergegenwärtigen sollte: 

Meist leidet der verlassene Partner mehr. Er hat eine Trennung zu ertragen, die er selbst nicht veranlasst hat.

 

Nutzen Sie die Ressourcen, die trauernden und leidenden Menschen zuteilwerden: Sie liegen unter anderem im Mitgefühl und daraus resultierender Unterstützung von wohlmeinenden Menschen ihrer Umgebung.

 

Stellen Sie sich nach dem ersten Schock und vergeblichen Versuchen von Rückeroberung, die aus einem Nicht-Wahrhaben-Wollen entsprungen sind, der Realität. Der Schmerz kann überwältigend sein.

 

Fassen Sie bewusst den Entschluss, die Trauer zu überwinden! Auch, wenn Sie noch mitten im Gefühlschaos stecken. Auch dann, wenn Sie noch nicht genau ihre nächsten Schritte absehen.

 

Sie sind auf sich selbst zurückgeworfen. Besinnen Sie sich auf sich selbst: Was wollen Sie aus sich machen? Welche Träume und Wünsche haben Sie zugunsten der Partnerschaft aufgegeben oder vernachlässigt? Was wollten Sie schon immer tun? Welche Möglichkeiten stehen Ihnen offen? Was macht Ihnen Freude? Was lieben Sie an sich? Wie möchten Sie sich in 5 Jahren sehen? Wo möchten Sie in 5 Jahren stehen?

 

Sorgen Sie gut für sich! Sorgen Sie gut für ihren Körper. Sorgen Sie für eine gesunde Ernährung. Schaffen Sie sich ein schönes Umfeld. Gehen Sie raus in die Natur. Geben Sie sich einen sinnvollen Tagesrhythmus. Und sehen Sie es sich nach, wenn Sie nicht immer nach ihren Vorstellungen funktionieren, Rückschläge gehören zum Leben genauso wie der nächste Tag, die nächste Gelegenheit, ein neues Spiel. Sie kommen nach und nach mit sich ins Reine.

 

Sie nehmen erste eigene Fortschritte wahr, wenn Sie zurückblicken. Das Wahrnehmen und Anerkennen von Selbstwirksamkeit, Freude und Stolz auf das Erreichte ist Motivation für Sie zu weiteren Schritten, Fortschritte.

Ihrer Entwicklung gemäß entsteht ein entsprechender, veränderter Freundeskreis.

Sie fassen nach und nach wieder oder zum ersten Mal Fuß in ihrem eigenen Leben. Sie können sich einschätzen, kennen ihre eigenen Stärken. Schwächen können Sie sich verzeihen. Sie stehen zu sich, etwaige Schuldgefühle relativieren sich. Sie finden sich o.k.

 

Ihre Erfahrungen sind in ihr Leben gut integriert, Sie haben einen Freundeskreis, sie können sich verzeihen und anderen. Ihre Erwartungen sind angemessen. Sie wissen, was Sie können und wollen. Eine gute Voraussetzung für eine neue Partnerschaft, wenn eine Beziehung ihren Wünschen entspricht.

Zu guter Letzt …

Sie sind am Ende des Artikels „Trennung ja oder nein“ angelangt.

Mein Erkenntnis aus Beratungsgesprächen: Aus Krisen gehen Sie gestärkt hervor, wenn Sie es wirklich wollen. Mit einer gut überwundenen Beziehungskrise tragen beide Partner zu einer glücklichen Partnerschaft bei.

Mit einer Trennung verändert sich vieles:

Wohnen, Beruf, Kinder, Umfeld, Familie, Verwandtschaft, Freunde…

Und das nicht immer zum Nachteil:

Sie können einen Zuwachs an Fertigkeiten, Sichtweisen, Eigenständigkeit, Weiterentwicklung, ja vielleicht sogar an Spiritualität gewinnen.

Wie auch immer ihre Entscheidung ausfällt, bleiben Sie sich treu!

Mit den besten Wünschen für Sie! Wenn Sie ihre Meinung zum Thema äußern möchten oder mit mir in Kontakt treten möchten, würde ich mich freuen.

Ihre Gerlinde Baretton

 

Keine Wertschätzung?

Worum geht es im Buch?

Reinhard Haller, Psychiater, Psychotherapeut und Neurologe beschreibt in seinem Buch „Das Wunder der Wertschätzung – Wie wir andere starkmachen und dabei selbst stärker werden“ die gesundheitsfördernde Wirkung von empfangener als auch gewährter Wertschätzung. Das Ausmaß der heilsamen Erfahrung von Wertschätzung komme einem Wunder gleich. Denn wenn es um fehlende Wertschätzung geht, ist es nur schwer möglich, ein positives Selbstwertgefühl zu entwickeln.

Eine wertschätzende Grundhaltung des Menschen einzufordern, ist für den Autor dabei unverzichtbar für eine Gesellschaft, die zunehmend von sozialer Kälte geprägt ist. Denn fehlende Wertschätzung ist wie fehlende Bindungsmasse.

Neue Orientierungen setzen neue Werte

Dafür verantwortlich macht Haller die Zunahme der Orientierung an Leistung und Profit, Überbetonung der Individualität, übersteigertem Streben nach Selbstoptimierung und zur Schau gestellter Coolness. Aber auch der Digitalisierung aller Lebensbereiche, wie auch der Emotionen durch Likes und Emoticons.

Haller vermutet darüber hinaus, dass die Zunahme von Beziehungsschwierigkeiten, erhöhte Aggressionsbereitschaft, Verbitterung, ja selbst Erkrankungen wie Burn-out oder Asthma durch fehlende Wertschätzung in Verbindung entsteht. Überhaupt gilt, es den Wert einer Partnerschaft stets neu zu verorten. Aber nicht über mediale Ratschläge, sondern ganz zunmittelbar zu zweit – verbunden mit seinen innersten Werten. Partnerschaft ohne „Wert – Schätzung“ funktioniert nicht. Partnerschaft ist nicht nur ein „Verbunden sein“, sondern die Basis für ein echtes Miteinander.

Wie wertschätzend ist Digitalisierung?

Vieles ist dem Menschen durch Digitalisierung und künstliche Intelligenz abgenommen. Empathievermögen bleibt jedoch eine dem Menschen vorbehaltene Eigenschaft, so Haller, die nicht von Robotern übernommen werden kann. Empathie als Einfühlen in Emotionen sieht er als Voraussetzung für eine echte wertschätzende Haltung. Sie sei jedoch in der heutig geschäftigen Zeit im Rückgang begriffen.

 Interessant dabei ist Hallers Ausführung, dass Empathie nicht per se als ausschließlich gute Eigenschaft gewertet werden könne. Empathie sei Einfühlungsvermögen, das zu förderndem, genauso wie zu abträglichem Verhalten im zwischenmenschlichen Bereich genutzt werden könne.

 

Was ist nun der Kern der Wertschätzung?

Wikipedia umschreibt den Begriff wie folgt: „Wertschätzung bezeichnet die positive Bewertung eines anderen Menschen. Sie gründet auf einer inneren allgemeinen Haltung anderen gegenüber.“ Wikipedia führt weiter aus, dass „Wertschätzung einen Menschen als Ganzes betrifft, sein Wesen.“ Und noch einen weiterer zentraler Punkt wird von Wikipedia erwähnt: „Wertschätzung ist eher unabhängig von Taten oder Leistung, auch wenn solche die subjektive Einschätzung über eine Person und damit die Wertschätzung beeinflussen.“

 Reinhard Haller setzt hier andere Schwerpunkte und definiert Wertschätzung in Form einer hierarchischen Einordnung, aufsteigend von Aufmerksamkeit bis hin zu Liebe folgendermaßen: Aufmerksamkeit, Beachtung – Achtsamkeit – Respekt, Achtung – Anerkennung – Wertschätzung – Vertrauen – Liebe. Als Gegenteil von Wertschätzung im zwischenmenschlichen Bereich beschreibt der Autor die Kränkung durch Geringschätzung, destruktive Kritik, Zynismus und Entwertung.

 

Warum habe ich dieses Buch ausgewählt?

In einer gut lesbaren Sprache verdeutlichen viele anschauliche Fallbeispiele des Mediziners und Autors, wie wirksam das Wundermittel Wertschätzung für die Entwicklung, Gesunderhaltung und Genesung des Menschen ist. Dies gilt gleichermaßen in der Kindheit, in der Partnerschaft, im Berufsleben und auf gesellschaftlicher Ebene.

Irritierend bis bewegend ist die Erkenntnis Reinhard Hallers, der auch als renommierter europäischer Gerichtsgutachter zu Rate gezogen wird, dass er die Kränkung – also das Gegenteil zur Wertschätzung – als Mit-Ursache für Erkrankungen wie Burnout, Depression und auch Asthma einstuft. Darüber hinaus identifiziert Haller Kränkungen als fruchtbaren Boden, auf dem Straftaten stattfinden können.

 

Mein Fazit

„Das Wunder der Wertschätzung – Wie wir andere stark machen und dabei selbst stärker werden“ – ist eine sehr gelungene strukturierte und ansprechende Darstellung. Der Text unterstützt das Verständnis für ein schwer zu fassendes Thema in bester Weise.

Reinhard Haller gibt Denkanstösse, sich im zwischenmenschlichen Bereich mit Wertschätzung zu begegnen in Hinblick auf einen menschenwürdigen Umgang. Wertschätzung bedingt eine positive, gesunde Entwicklung – für sich selbst und für das Gegenüber. Sie ist leicht zu gewähren und schön zu empfangen. Darüber lohnt es sich nachzudenken und sich dafür zu sensibilisieren. Gerade notwendig in einer immer geschäftigeren Zeit.

 

Prof. Dr. med. Reinhard Haller war viele Jahre Chefarzt der psychiatrisch-psychotherapeutischen Klinik Maria Ebene in Vorarlberg. Heute führt er eine fachärztliche Praxis in Feldkirch in Österreich, schreibt Bücher, die zu Bestsellern wurden, und hält zahlreiche Vorträge.

Wann brauche ich psychologische Hilfe?

Psychologische Hilfe – Immer noch ein Tabu?

Wenn es um körperliches Unwohlsein oder gar um körperliche Krankheiten geht, ist die Entscheidung, was zu tun ist, recht einfach: Man geht, wenn es eben „nicht mehr geht“, zu seinem Haus- oder Facharzt. Dieser stellt eine Diagnose – benennt die Krankheit und verschreibt in der Regel ein Medikament zur Genesung. Und natürlich erhält man vom Arzt konkrete Hinweise, wie man sich am besten während der Erkrankung verhalten soll – Nachbehandlungstermine inklusive.

Bei seelischen Problemen oder Erkrankungen ist es erfahrungsgemäß deutlich unterschiedlich. Es gibt meist Vorbehalte, über psychische Beschwerden zu sprechen. Häufig sind die Betroffenen erst einmal unsicher, ob es sich „nur“ um eine Verstimmung handelt, die schon von allein wieder weg geht. Erst wenn der Alltag und das Leben immer häufiger und länger eingetrübt ist, kommt es zu der Überlegung: Was soll ich jetzt tun? Der Leidendsdruck ist bei psychologischen Problemen deutlich größer als bei „normalen“ Erkrankungen. Dieser Beitrag gibt Hilfestellung, was Sie tun können, wenn ihr Leben durch außergewöhnliche Ereignisse, wie Trauer, Trennung oder persönlich tiefgreifende Probleme zu einem beherrschenden Thema für sie wird.

Und wenn Sie sich über Ihre Gefühlslage nicht ganz im klaren sind, empfehle ich Ihnen einen kurzen Test aus meinem Blog-Beitrag zur Lebenszufriedenheit.

Brauche ich überhaupt psychologische Hilfe?

Jeder Mensch macht in seinem Leben schwierige Phasen durch. Freunde und Angehörige sind für viele dann der erste Ansprechpartner, wenn es einem nicht gut geht. Was aber tun, wenn es keine Angehörigen oder Freunde (mehr) gibt, denen man sein Herz ausschütten kann.

Studien haben herausgefunden, dass jeder Fünfte in Deutschland unter psychischen Problemen leidet – und der Großteil davon keine Möglichkeiten im direkten Umfeld findet, darüber zu sprechen.

Daher ist es wichtig herauszufinden, wann man psychologische Hilfe benötigt. Was sind also die ersten Anzeichen dafür, dass die „schon nicht so schlimmen Probleme“ zu einem lebenseinschränkenden Thema werden?

 

Man kann über einfache Fragen bereits erste Antworten finden:

 

Schränken Probleme Sie im alltäglichen Leben beständig ein?

Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihre Sorgen Ihren Alltag bestimmen und zu spürbaren Einschränkungen, wie zum Beispiel Schlaflosigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Motivationsverlust oder Gereiztheit führen, dann ist dies ein erstes Anzeichen.

 

Wie fühlen sich Ihre Beziehungen an?

Belasten Sorgen und Probleme fortwährend Ihre Beziehung zu Ihrem Partner, zu Freunden oder zur Familie? Dann sollten Sie nicht darüber hinweg gehen und zwischenmenschlichen Konflikte nicht länger ignorieren oder hinzunehmen. Denn Beziehungen sind sehr wichtig für das psychische Wohlbefinden.

 

Sind Sie antriebsarm?

Haben sie keine Hobbys – oder bereiten Ihnen ehemalige Hobbys keine Freude mehr? Müssen Sie ich immer wieder aufs Neue motivieren? Anhaltender Interessensverlust ist ein sehr wichtiger Hinweis, dass Sie gegebenenfalls mehr als eine vorübergehende Verstimmung haben.

 

Quälen Sie traumatisierende Ereignisse?

Kreisen Ihre Gedanken immer wieder um ein bestimmtes Ereignis, wie zum Beispiel die Krankheit eines nahestehenden Menschen, Gewalt gegen Sie, eine schwer zu ertragende Situation oder ein Unfall? Unverarbeitete Ereignisse können weitreichende psychische Folgen nach sich ziehen. Deutliche Signale Ihres Körpers, wie Ängste, dauerhafte Anspannungen bis zu Depressionen können die Folge sein.

 

Macht sich Ihr Umfeld Sorgen?

Werden Sie von Ihrem Umfeld auf Ihr Verhalten oder Wesensveränderungen angesprochen? Gibt es Menschen, die solche Sorgen gar direkt äußern? Schau Sie genauer hin, fragen Sie nach und überlegen Sie, ob diese Äußerungen berechtigt sind.

 

Psychologische Hilfe: Soll ich – oder soll ich nicht?

Oftmals fällt es Menschen schwer, wegen ihrer Probleme psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Das kann sehr unterschiedliche Gründe haben: Manche haben Angst davor, als psychisch krank bezeichnet zu werden oder sie sind verunsichert, weil sie nicht wissen, was bei einer psychologischen Beratung überhaupt passiert.

Andere haben Zweifel, ob ihnen auf diese Weise überhaupt geholfen werden kann. Viele Menschen berichten später allerdings, dass sie sich lieber schon früher hätten psychologische Hilfe aufsuchen sollen.

Es ist für viele eine große Hürde, die eigenen Gedanken und Verhaltensweisen zu hinterfragen und zu ändern – dies kann sogar sehr anstrengend und fordernd sein. Die Anstrengung lohnt sich aber: Belastende Probleme erfolgreich zu bewältigen verbessert Ihre Lebensqualität nachhaltig.

 

Hier ein paar Tipps, wenn es schwerfällt, psychologische Beratung in Anspruch zu nehmen:

 

  • Schauen Sie sich als erstes bei einem Spaziergang das Haus an, in dem die Praxis untergebracht ist – häufig ist ein erster Eindruck von der Umgebung hilfreich.
  • Telefonieren Sie anonym mit der Praxis – wenn Ihnen das mehr Sicherheit gibt – um sich über den möglichen Ablauf einer Behandlung zu informieren.
  • Schauen Sie nach einer psychologischen Praxis um, die nicht im gleichen Viertel ist.
  • Bringen Sie einen Freund oder Freundin oder auch einen Familienangehörigen zum ersten Gespräch mit, wenn Ihnen das die Angst nimmt.
  • Sprechen Sie mit Menschen, die schon mal eine psychologische Beratung in Anspruch genommen haben, zum Beispiel wenn jemand offen darüber berichtet.

 

Wenn man einmal den ersten Schritt gewagt hat und eine Beratung in Anspruch nehmen möchte, gibt es inzwischen unterschiedliche Möglichkeiten dies zu tun. Im Folgenden möchte ich diese kurz erläutern.

Psychologische Hilfe in der Praxis

Sich gegenüber zu sitzen und von Angesicht zu Angesicht zu kommunizieren, das ist die übliche Praxis: Im klassischen Sinne ist dies eine psychologische Hilfe „in der räumlichen Praxis“. Ich werde Ihnen gleich auch die weitere Formen, ihre Vor- und Nachteile vorstellen. In einem Raum zu sitzen, die Fragen, das Nachdenken, die Antworten direkt zu erfahren, ist ein wichtiger Punkt. Das sollten Sie berücksichtigen, wenn Sie sich für eine bestimmte Form der psychologischen Hilfe und Beratung entscheiden.

Insbesondere spezielle Beratungsformen, die mit Haptik und allen weiteren sinnlichen Methodiken zu tun haben, sind nur in einer Praxis vor Ort durchführbar. Sicherlich ist in Corona-Zeiten zu bedenken, dass ein direkter Kontakt auch eine Gefährdung darstellt. Aber dazu sollte man den Berater oder die Beraterin fragen, welche Vorsichtsmaßnahmen dafür berücksichtigt wurden.

 

Psychologische Hilfe per Telefon

Für die meisten Menschen bedeuten die momentanen Veränderungen durch COVID-19 einen Ausnahmezustand: Aktuelle Studien haben ergeben, dass eine psychologische Unterstützung in solchen Situationen auch per Telefonkontakt hilfreich ist. Die Wartezeiten für eine herkömmliche Psychotherapie, die von Krankenkassen bezahlt wird, sind häufig sehr lang. Oftmals wird psychologische Hilfe aber zeitnah benötigt. Eine telefonische psychologische Hilfe kann also eine schnelle und sinnvolle Alternative oder Ergänzung sein. Eine telefonische psychologische Beratung eignet sich jedoch nicht uneingeschränkt für jedes Problem. Daher sollten sie dies zuvor immer in einem persönlichen telefonischen Vorgespräch klären.

 

Psychologische Hilfe Online

„Onlineberatung ist bei depressiven Menschen heute kein Tabu mehr“, sagt Prof. Christine Knaevelsrud, Psychotherapeutin und Professorin für Klinisch-Psychologische Intervention an der Freien Universität Berlin. „Die generelle Wirksamkeit von Onlineinterventionen bei Depressionen und Angststörungen ist mittlerweile umfassend belegt“, ist die Psychotherapeutin überzeugt. Für die Techniker Krankenkasse (TK) hat sie eine Studie über die Wirksamkeit eines Internet-Depressionscoaches geleitet.

Wikipedia verdichtet diese Aussagen: „Studien und Erfahrungen aus der Praxis von Onlineberatung zeigen, dass entgegen den zunächst vermuteten Erwartungen die Beratungskontakte im Internet emotional intensiv sind. Ratsuchende beschreiben häufig, dass sie über Problembereiche kommunizieren, die sie am Telefon niemandem anvertrauen würden. Gerade diese Form eines niederschwelligen Angebots und die Möglichkeit der Anonymität im Internet bewirken, dass Onlineberatung intensiv stattfinden kann. Dabei entsteht die paradoxe Situation einer Nähe durch Distanz, die etwa auch bei der Telefonseelsorge beschrieben wird. Diese Distanz bewirkt, dass gesellschaftlich tabuisierte Themen angesprochen werden: Sexualität, Umgang mit Gewalt, Sterben, Tod und selbstverletzendes Verhalten. Ratsuchende bei Onlineberatungsanbietern erleben Chat- und Mailkommunikation noch niederschwelliger als das Telefongespräch, da sie im Internet nicht einmal ihre Stimme zu erkennen geben müssen.“

Die psychologische Hilfe Online ist in der Tat der am schnellsten wachsende Bereich in der psychologischen Beratung – und inzwischen auch in der Psychotherapie.

Allerdings gibt es auch Dinge, die ein Ratsuchender beachten sollte:

Ein wesentlicher Nachteil von Online-Beratungen ist die fehlende nonverbale Kommunikation, da sich der psychologische Berater und Patient nicht direkt gegenüber sitzen. Ohne das „räumliche“ Miteinander fehlen direkte nonverbale Signale der Kommunikation. Mimik, Gestik, Stimmlage und Körperhaltung sind zwar gegenüber einem Telefonat sichtbar – aber durch die zweidimensionale Darstellung und die starre Bildeinstellung geht dennoch einiges verloren. Hier kann es zu Missverständnissen kommen.

Letztendlich muss jemand, der psychologische Hilfe in Anspruch nehmen möchte, selbst die Entscheidung treffen. Viele tun dies auch und stellen eine persönliche Rangfolge auf: Dabei ist der Besuch in einer Praxis immer noch die erste Wahl. Aufgrund der Einschränkungen durch Corona wechseln viele auch auf die Telefon- und Online-Beratung. Es zeigt sich auch, dass diese Art der Kommunikation besser akzeptiert wird, wenn sich der psychologische Berater und der Ratsuchende bereits persönlich kennen gelernt haben.

 

Psychologisch Hilfe gibt es in vielen Bereichen

Neben der Frage, ob man psychologische Hilfe braucht und welche Art der Beratung persönlich am besten ist, sind natürlich auch die einzelnen Themenfelder für viele Ratsuchende von Interesse. Das Themen-Spektrum ist insgesamt sehr groß und würde hier in einer schlichten Aufzählung münden. Ich möchte daher umfassender auf drei spezielle Bereiche eingehen, in denen psychologische Hilfe sehr häufig in Anspruch genommen wird.

 

Psychologische Hilfe bei Trauer

Wenn ein Mensch gestorben ist, dem man sehr nahestand, dann befindet man sich erst einmal in einem Ausnahmezustand. Zu realisieren, dass dieser geliebte oder bedeutsame Mensch endgültig aus dem Leben verschwunden ist, zieht manchem schlicht den Boden unter den Füssen weg. Wir realisieren erst nach und nach, dass wir jetzt irgendwie damit zurechtkommen müssen. Es stellt sich eine Gefühlslage ein, die viele als Fassungslosigkeit, Verzweiflung oder Ohnmacht beschreiben. Und dies passiert fast unabhängig davon, ob wir uns auf den nahenden Tod vorbereiten konnten oder jemand unerwartet aus dem Leben geschieden ist. Wir trauern.

Mit Trauer gehen Menschen in der Folge sehr unterschiedlich um. Sie äußert sich manchmal in völliger Apathie, kann aber auch in Wut und Aggressionen umschwenken. Das Gefühl, nichts mehr für den Verstorbenen tun zu können, kann dann zum Mittelpunkt des Denkens werden. Es kann dabei leicht passieren, dass Betroffene in der Trauer steckenbleiben und sich dieser Leidensdruck verschlimmert.

Trauer-Phasen

Trauer empfindet jeder Mensch sehr individuell. Gemeinsam ist allen Trauernden, dass vier typische Phasen durchlebt werden. Diese durchlebt jeder „normal“ Trauernde in der Regel innerhalb von ein bis zwei Jahren.

Diese Phasen werden als „Schock“, der „depressive Einbruch“, die „Auseinandersetzung“ und der „Ausgleich“ bezeichnet.

In der ersten Phase erleidet der Trauernde eine akute Belastungsreaktion (auch als Schock bezeichnet). Er will den schweren Verlust nicht wahrhaben. Dabei können – je nach den Umständen –auch Aggressionen entstehen. Es wird nach Schuldigen gesucht.

Daran schließt sich eine zweite Phase an. Der Trauernde grübelt, ist sehr schlechter Stimmung, hat wenig Antrieb und möchte am liebsten im Bett bleiben und in Ruhe gelassen werden.

Es folgt eine Zeit, die allgemein als dritte– turbulente – Phase bezeichnet wird. Hier geht es dem Betroffenen mal besser und mal schlechter: Mal schmerzt der Verlust, aber man akzeptiert ihn, ist aber gleichzeitig mal verzweifelt und mal wütend. In dieser Phase lässt der seelische Schmerz meist aber auch etwas nach und die körperlichen Symptome bessern sich. Gelegentlich gibt es schon einen zuversichtlichen Blick in die Zukunft.

Schließlich nehmen Trauernde das Geschehene mehr und mehr an (vierte Phase). Sie akzeptieren es und kommen langsam zur Normalität zurück. Eine gelegentliche Traurigkeit wird zugelassen, und sie vergeht in der Regel auch wieder.

Was können Menschen, die sich in solch einer außergewöhnlichen Situation stehen, als psychologische Hilfe erwarten?

Ein psychologischer Berater wird den Trauernden mit einer einfühlsam und sanft geführten Begleitung unterstützen. Es ist gerade in dieser extremen Situation wichtig, Wege zu finden, wie man die Trauer ertragen kann und das eigene Leben wieder in Angriff nehmen kann. Falls Schuldgefühle oder Selbstvorwürfe den Alltag bestimmen, geht es darum, diese aufzulösen. Das gleiche gilt, wenn auf der Seele Unerledigtes lastet. Der psychologische Berater wird Wege vorschlagen, um sich davon zu befreien.

 

Psychologische Hilfe bei Trennung

Eine weitere Situation, in der psychologische Hilfe sehr stark in Anspruch genommen wird, ist die Trennung von einem geliebten Partner. Die konkrete Trennungs- und Scheidungssituation wird von den Betroffenen häufig als einschneidendes Ereignis oder gar als Lebenskrise empfunden. Die damit verbundenen seelischen Probleme empfinden die Betroffenen unterschiedlich stark. Befragt man psychologische Berater oder Therapeuten, besteht insbesondere in dieser Situation ein erhöhter Bedarf an psychologischer Bewältigung, den viele sich nicht eingestehen wollen. Es ist vielleicht ein wenig verblüffend, aber psychologische Hilfsangebote werden weitaus seltener in Anspruch genommen als die Dienste eines Rechtsanwaltes. Ratsuchende bewerten die Situation nach einer Beratung allerdings anders und empfehlen Menschen, die sich in Trennung befinden, vielmehr die Hilfestellung in solch einer schweren Lebenssituation.

Auf die Art der psychologischen Hilfe kommt es an

An dieser Stelle ist es wichtig, die Art der psychologischen Hilfe zu differenzieren – und zwar zwischen einer psychologischen Beratung und einer Psychotherapie. Beide Hilfsangebote verfolgen unterschiedliche Ziele und kommen damit unterschiedlichen Bedürfnissen entgegen.

Bei der psychologischen Beratung handelt es sich neben einer Beratung zu seelischen Fragestellungen auch um Themen, die soziale und wirtschaftliche Fragen rund um Trennung und Scheidung einbeziehen.

Es geht darum, wie die Phasen des Trauerprozesses und die emotionalen Reaktionen auf die Trennung sowie die psychischen Auswirkungen der Scheidung auf die Kinder bewertet und aufgearbeitet werden können. Wesentlich ist dabei, die mit der Trennung verbundenen Gefühle zu klären und einzuordnen. Darüber hinaus ist es wichtig, Perspektiven für die Zukunft sowie einzelne Handlungsschritte zu erarbeitet. Eine psychologische Beratung kann damit Klarheit über die eigene Gefühlslage schaffen und eine praktische Neuorientierung bieten.

Bei der Psychotherapie werden mit der Trennung ausschließlich seelische Probleme auf der Grundlage anerkannter psychotherapeutischer Verfahren behandelt. Dazu gehören die von den Krankenkassen anerkannten Verfahren der Psychoanalyse, die Verhaltenstherapie sowie tiefenpsychologisch fundierte Verfahren. Der Fokus bei der Psychotherapie liegt im Gegensatz zu Beratung ausschließlich auf der „psychischen“ Gesundung des Menschen, da man davon ausgeht, dass eine „Störung mit Krankheitswert“ vorliegt.

Je nach empfundener Beeinträchtigung wird der Hilfe- und Ratsuchende hier eine Wahl treffen müssen. Die psychologische Beratung wird sozialpsychologische Aspekte einbeziehen und ohne lange Wartezeiten schnell möglich sein. Die Kosten sind dabei allerdings selbst zu tragen und werden von der Krankenkasse nicht übernommen.

Wer schweren seelischen Schaden bei einer Trennung erlitten hat, dem wird eine Psychotherapie über einen längeren Zeitraum entsprechend Raum und Zeit geben, diese Krise auf- und zu verarbeiten. Die Kosten werden nach einer Prüfung durch die Krankenkasse nach dem Schweregrad der Störung vollständig übernommen.

 

Psychologische Hilfe für pflegende Angehörige

Unsere Gesellschaft wird älter. Die Alterspyramide verändert sich zusehends. Immer mehr Menschen benötigen Hilfe, die von Alten- und Pflegeheimen in Gänze nicht mehr geleistet werden kann. Daher übernehmen immer mehr Angehörige die Pflege. Sie sind allerdings besonderen Belastungen ausgesetzt, die oft unvermeidbar an die Situation und die Pflegetätigkeit gekoppelt sind. So können sich bei der pflegenden Tätigkeit für Angehörige trotz großer Bemühungen Verschlechterungen einstellen oder der überraschende Tod geschehen. Dies kann zu großen Belastungen, Selbstvorwürfen oder Ängsten führen. Zudem fehlt oft die Anerkennung und Wertschätzung für die Arbeit, weil die Pflege innerhalb der Familie als selbstverständlich betrachtet wird. Häufig wird die Versorgung und Betreuung insbesondere von Demenzkranken vom direkten Umfeld unterschätzt.

Auch wenn viele pflegende Angehörige sich das nicht eingestehen möchten: Die Pflege belastet nicht nur den Körper, sondern auch die Psyche.

Pflegende Angehörige sollten sich daher nicht scheuen, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Mit psychologischer Hilfe ist nicht unbedingt die Behandlung bei einem Psychologen oder Therapeuten gemeint.

Lösungswege

Eine psychologische Beratung gibt bietet vielmehr die Möglichkeit, sich die Sorgen und Probleme von der Seele zu reden. Es geht darum, Lösungswege aufgezeigt und Antworten auf mögliche Fragen zu bekommen:

  • Wie gehe ich mit Schuldgefühlen um?
    Schuldgefühle können z.B. auftreten, sobald sie den zu Pflegenden allein lassen oder in die Obhut einer anderen Person geben.
  • Wie gehe ich damit um, wenn sich die Persönlichkeit des zu pflegenden Angehörigen – z.B. aufgrund einer Demenzerkrankung – verändert?
  • Wie komme ich mit der veränderten Rolle zurecht, plötzlich als Kind die Eltern versorgen zu müssen?
  • Was hilft mir, wenn sich Aggressionen aufbauen und wiederholen?

Eine gezielte psychologische Hilfe gibt Antworten auf diese und viele weitere Fragen. Viele pflegende Angehörige empfinden diese Unterstützung als entlastend. Denn es werden nicht nur konkrete Probleme gelöst, gleichzeitig schafft die Beratung auch Freiräume für eigene Bedürfnisse.

Gerlinde Baretton inconsilio

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Bin ich noch glücklich? Ein Test

Glücklich sein – Eine Deutung der Wissenschaft

 

Bin ich noch glücklich? Wie zufrieden bin ich mit meinem Leben? Wie unterscheiden sich Glück und Zufriedenheit?

Seit Ewigkeiten machen sich Philosophen und Psychologen, aber auch ganz normale Menschen viele Gedanken über diese Fragen. Und auch in der Wissenschaft haben diese Frage inzwischen eine große Relevanz erhalten. In den Studien zeichnet sich dabei eine Erkenntnis ab, die sich wie folgt beschreiben lässt:

Zufriedenheit bedeutet, innerlich ausgeglichen zu sein. Zufriedene Menschen verlangen nichts anderes, als das, was sie gerade haben. Sie sind mit ihren gegebenen Verhältnissen, Leistungen einverstanden und haben daran nichts auszusetzen. Zufriedenheit ist somit greifbar – im Gegensatz zum Glück. Glück ist es nämlich nicht. Glück scheint die Menschen nur für einen kurzen, kleinen Moment zu ereilen. Es ist nie beständig. Es gibt somit einen großen Unterschied zwischen Glück und Zufriedenheit.

 

Was bedeutet glücklich sein für Sie – Testen sie sich

 

Diese Frage bewegte auch Ed Diener. Der 1985 von ihm und seinem Team entwickelte Fragebogen zur Zufriedenheit mit dem Leben ist wohl einer der häufigsten eingesetzten Fragebögen in Studien zur allgemeinen Lebenszufriedenheit. Diener ist ein weltweit anerkannter Forscher im Bereich „subjektives Wohlbefinden“ und „Lebenszufriedenheit“. Ihm zufolge besteht Lebenszufriedenheit aus vielen Faktoren wie zwischenmenschliche Beziehungen, Erfolg bei der Arbeit/ in der Schule, Zufriedenheit mit dem religiösen bzw. spirituellen Selbst oder persönlichem Wachstum (Quelle: gesis).

Das Ziel des Tests ist es, die persönliche Einschätzung über die eigene Lebenszufriedenheit mit nur fünf Fragen zu erfassen. Die Test bietet daher einen guten ersten Ansatz zur Reflexion der eigenen Lebenssituation in Verbindung mit der Auseinandersetzung der eigenen Lebensziele.

Hinweis zur Durchführung des Tests

 

Die Durchführung ist sehr einfach. Benutzen Sie die folgende Skala von 1-7, um Ihre Haltung zu den Fragebogen-Aussagen zum Ausdruck zu bringen:

 

1   starke Ablehnung

2   Ablehnung

3   leichte Ablehnung

4   neutral

5   leichte Zustimmung

6   Zustimmung

7   starke Zustimmung

 

 

Addieren Sie die Punkte für Ihre Antworten auf einem Zettel – ich habe hier bewusst aus Datenschutzgründen auf eine „Online-Auswertung“ verzichtet. Schauen Sie sich anschließend das Ergebnis in einer der folgenden Kategorien an.

Beachten Sie dabei bitte: Ihr Ergebnis ist keine fachliche Diagnose, sondern vielmehr eine erste Einschätzung darüber, ob das Aufsuchen eines psychologischen Beraters ratsam sein könnte.

30 bis 35 Punkte: Sehr hohe Lebenszufriedenheit

Befragte, die Punkte in diesem Bereich erzielen, lieben ihr Leben und fühlen, dass die Dinge sehr gut laufen. Ihr Leben ist zwar nicht perfekt, aber sie haben das Gefühl, dass die Dinge nicht besser laufen könnten. Des Weiteren bedeutet dies jedoch nicht automatisch, dass sie deswegen selbstgefällig sind. Tatsächlich können Wachstum und Herausforderungen auch ein Teil des Grundes sein, warum die Befragten zufrieden sind. Für die meisten Menschen in diesem hohen Punktebereich ist das Leben angenehm, und in den wichtigsten Lebensbereichen läuft es gut bei ihnen – Arbeit oder Schule, Familie, Freunde, Freizeit und persönliche Entwicklung.

25 bis 29 Punkte: Hohe Lebenszufriedenheit

Menschen, die in diesem Bereich punkten, mögen ihr Leben und fühlen, dass die Dinge gut laufen. Natürlich sind ihre Leben nicht perfekt, aber sie haben das Gefühl, dass die Dinge größtenteils gut stehen. Des Weiteren bedeutet dies jedoch nicht automatisch, dass sie deswegen selbstgefällig sind. Tatsächlich können Wachstum und Herausforderungen auch ein Teil des Grundes sein, warum die Befragten zufrieden sind. Für die meisten Menschen in diesem hohen Punktebereich ist das Leben angenehm, und in den wichtigsten Lebensbereichen läuft es gut bei ihnen – Arbeit oder Schule, Familie, Freunde, Freizeit und persönliche Entwicklung. Sie können Motivation aus den Bereichen ziehen, in denen sie unzufrieden sind.

20 bis 24 Punkte: Durchschnittliche Lebenszufriedenheit

Die durchschnittliche Lebenszufriedenheit in Industrieländern liegt in diesem Bereich – die meisten Menschen sind im Allgemeinen zufrieden, haben aber einige Bereiche, in denen sie sich sehr gerne etwas verbessern würden. Einige Personen punkten in diesem Bereich, weil sie mit den meisten Bereichen ihres Lebens zufrieden sind, aber in jedem Bereich etwas Verbesserungsbedarf sehen. Andere Befragte punkten in diesem Bereich, weil sie mit den meisten Bereichen ihres Lebens zufrieden sind, aber ein oder zwei Bereiche haben, in denen sie große Verbesserungen sehen möchten. Eine Person in diesem Bereich ist insofern normal, als sie Lebensbereiche aufweist, die verbesserungswürdig sind. Sie würde jedoch in der Regel lieber auf ein höheres Niveau wechseln, indem sie einige Dinge in ihrem Leben ändert.

15 bis 19 Punkte: kleine, aber meist hartnäckige Probleme

Menschen, die in diesem Bereich punkten, haben in der Regel kleine, aber merkliche Probleme in mehreren Bereichen ihres Lebens oder haben viele Bereiche, die gut laufen, aber einen Bereich, der für sie ein beträchtliches Problem darstellt. Wenn eine Person aufgrund eines jüngeren Ereignisses vorübergehend von einer höheren Ebene auf diese Ebene der Lebenszufriedenheit abgestiegen ist, werden sich normalerweise die Dinge mit der Zeit wieder verbessern, und die Zufriedenheit wird im Allgemeinen wieder steigen. Wenn eine Person aber chronisch leicht unzufrieden mit vielen Bereichen ihres Lebens ist, können einige Änderungen angebracht sein. Manchmal erwartet die Person einfach zu viel, und manchmal sind Lebensveränderungen notwendig. Obwohl vorübergehende Unzufriedenheit häufig und normal ist, sollte eine chronische Unzufriedenheit in mehreren Lebensbereichen zum Nachdenken anregen. Manche Menschen können Motivation aus einem geringen Maß an Unzufriedenheit ziehen, aber oft ist Unzufriedenheit in einer Reihe von Lebensbereichen ablenkend und auch unangenehm.

10 bis 14 Punkte: Außerordentlich unzufrieden mit dem Leben

Menschen, die in diesem Bereich punkten, sind mit ihrem Leben außerordentlich unzufrieden. Bei Menschen in diesem Punktebereich gibt es möglicherweise einige Bereiche, auf denen es nicht gut läuft, oder ein oder zwei, auf denen es sehr schlecht läuft. Wenn Lebensunzufriedenheit eine Reaktion auf ein jüngeres Ereignis wie Verlust einer nahestehenden Person, Scheidung oder ein größeres Problem in der Arbeit ist, wird die Person wahrscheinlich mit der Zeit zu ihrer vorigen höheren Zufriedenheit zurückkehren. Ist das niedrige Niveau der Lebenszufriedenheit für die Person jedoch chronisch, sind einige Veränderungen angebracht – sowohl hinsichtlich der Einstellungen als auch der Denkmuster und wahrscheinlich auch der Lebensgestaltung. Ein niedriges Niveau an Lebenszufriedenheit in diesem Bereich kann, wenn es dauerhaft ist, darauf hindeuten, dass die Dinge schlecht laufen und Lebensveränderungen notwendig sind. Außerdem funktioniert eine Person mit geringer Lebenszufriedenheit in diesem Bereich manchmal nicht gut, weil sie durch ihr Unglück abgelenkt ist. Ein Gespräch mit einem Freund, einem Geistlichen, einem Berater oder einem anderen Spezialisten kann der betreffenden Person oft dabei helfen, den ersten Impuls zu einer positiven Veränderung zu erhalten, auch wenn sie diese Veränderung selbst schaffen muss.

5 bis 9 Punkte: Extreme Unzufriedenheit

Personen, die in diesem Bereich punkten, sind in der Regel extrem unglücklich mit ihrem gegenwärtigen Leben. In einigen Fällen ist dies eine Reaktion auf jüngere belastende Ereignisse wie Verlust des Partners/ der Partnerin oder Arbeitslosigkeit. In anderen Fällen ist es eine Reaktion auf ein chronisches Problem wie Alkoholismus oder Sucht. In wieder anderen Fällen ist die extreme Unzufriedenheit eine Reaktion auf etwas Schlechtes im Leben, wie zum Beispiel, der kürzliche Verlust eines geliebten Menschen. Unzufriedenheit auf dieser Ebene ist allerdings häufig auf Unzufriedenheit in mehreren Lebensbereichen zurückzuführen. Was auch immer der Grund für die geringe Lebenszufriedenheit sein mag, es kann sein, dass die Hilfe anderer gebraucht wird – ein Freund oder Familienmitglied, Beratung mit einem Pfarrer oder Hilfe von einem Psychologen oder anderen Berater. Wenn die Unzufriedenheit chronisch ist, muss sich die Person ändern, und oft können andere helfen.